STADA-Aktie: Shanghai Pharmaceuticals bestätigt Interesse an STADA

Damit bestätigte Shanghai Pharmaceuticals ein grundsätzliches Interesse an dem Generikahersteller aus Bad Vilbel, über das in den Medien bereits berichtet wurde. Der in den Berichten genannte mögliche Angebotspreis von 70 Euro je Aktie sei allerdings "mit der Wirklichkeit unvereinbar", stellte Shanghai Pharma klar. Ein STADA-Sprecher wollte sich nicht dazu äußern.

Die STADA-Aktie reagierte nicht auf die Nachricht. Das Papier notierte im frühen Handel in einem etwas leichteren Markt 0,4 Prozent im Minus bei 66,13 Euro.

STADA will sich derzeit von den beiden Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven übernehmen lassen, die dem Konzern ein Angebot im Gesamtwert von 66 Euro je Aktie unterbreitet haben. Der Deal bewertet den Konzern mit 5,3 Milliarden Euro inklusive Schulden. Die Annahmefrist für die Offerte läuft bereits.

Analysten: Gegengebot für STADA unplausibel

Analysten halten auch deshalb ein Gegenbot in letzter Minute für unplausibel. Das Übernahmeangebot von Bain und Cinven sei nach einem strukturierten Bieterprozess unterbreitet worden. Die angeblich nun interessierte "Shanghai Pharma war offensichtlich nicht mit dabei, warum sollen sie gerade jetzt einspringen und sogar noch mehr bieten?", fragen Analysten der Commerzbank. Dies ergebe nur Sinn, wenn sie deutlich Kosten einsparen und STADA zerschlagen würden. Bain und Cinven hätten dagegen eine Weiterentwicklung des Geschäfts geboten, womit sie das Management überzeugten.

Zudem generiere STADA 23 Prozent der Verkäufe in Deutschland, und 11 Prozent der Aktien lägen bei deutschen Apothekern. Die Analysten bezweifeln, dass sie eine solche Strategie unterstützen würden.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte berichtet, dass der Finanzinvestor Advent zusammen mit Shanghai Pharmaceuticals die Abgabe einer Gegenofferte prüfe. Im Gespräch sei ein mögliches Angebot in Höhe von rund 70 Euro je Aktie, sagten informierte Personen der Nachrichtenagentur. Eine Sprecherin von Advent in Deutschland lehnte eine Stellungnahme am Mittwoch erneut ab.

Für Advent wäre es der zweite Anlauf: Die Advent International Corp hatte zu Jahresbeginn zusammen mit dem Investor Permira um STADA geworben, war aber im Bieterwettstreit unterlegen. Das Angebot von Bain und Cinven hatte das Management von STADA sowohl in finanzieller Hinsicht als auch mit Blick auf die Absichten der Bieter für die Zukunft von STADA mehr überzeugt. Beide Konsortium hatten seinerzeit die Zustimmung des Vorstands zur Bedingung für die Unterbreitung eines öffentlichen Übernahmeangebots gemacht.

Aktionäre können ihre Aktien Bain und Cinven noch bis zum 8. Juni andienen, die Mindestannahmeschwelle liegt bei 75 Prozent der Aktien.

HONGKONG (Dow Jones)