Langfristige Perspektive |
17.02.2023 23:00:00
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Vervielfachung des DAX voraus? Darum rechnen Experten mit 50.000 Punkten bis 2050
• Stand von 45.000 bzw. 50.000 Punkten bis 2040 bzw. 2050?
• Jährliche Durchschnittsrendite lässt hoffen
Zu Beginn des Jahres 2022 markierte der DAX bei 16.271,75 Punkten ein Allzeithoch - bevor es im weiteren Jahresverlauf dann wieder teils kräftig nach unten ging. Belastungsfaktoren wie der Ukraine-Krieg, eine kräftig anziehende Inflation sowie die darauf folgende Zinswende der Notenbanken weltweit führten zu Rezessionssorgen und setzten den Börsenkursen kräftig zu. Auch aktuell sind diese Sorgen noch nicht völlig ausgestanden.
Für Vincent Uhr, Redakteur und Analyst bei "Aktienwelt360", handelt es sich bei diesen Faktoren jedoch nur um "Oberflächlichkeiten". Anleger, die sich darauf konzentrieren, würden zu kurzfristig denken. Er plädiert für das Einnehmen einer langfristigen Perspektive, denn in einigen Jahren seien die Probleme, die den DAX momentan belasten, kein Thema mehr. Mit Blick auf historische Daten geht Uhr davon aus, dass sich der deutsche Leitindex bis 2040 von seinem aktuellen Niveau bei rund 15.506 Punkten sogar auf 45.000 Punkte in etwa verdreifachen könne (Stand: Schlusskurs vom 15. Februar 2023).
Experten trauen dem DAX in den nächsten Jahren viel zu
Uhr ist dabei nicht der Einzige, der einen kräftigen Anstieg des DAX in den nächsten Jahren prognostiziert. "Im Jahr 2050 steht der DAX bei 50.000 Punkten. Mindestens!", schrieb etwa der bekannte Börsenexperte Heiko Thieme bereits im Juni 2021 auf der Webseite seines Börsenclubs. Der Portfoliomanager und Anlageberater bezeichnete dies gar als "eine pessimistische Annahme" - was sich allerdings wohl wieder etwas dadurch relativieren dürfte, dass Thieme ohnehin als "Daueroptimist" gilt.
Vincent Uhr blickt bei "Aktienwelt360" mit seiner Prognose von 45.000-DAX-Punkten bis 2040 lediglich 17 Jahre in die Zukunft - und gibt als Beleg für die Machbarkeit dieses Kursanstiegs an, dass der DAX sich in den letzten 17 Jahren ebenfalls in etwa verdreifacht habe. Tatsächlich stand der deutsche Leitindex zu Beginn des Jahres 2006 bei gut 5.400 Punkten, Anfang 2023 waren es etwa 14.000 Zähler. Das entspricht zwar nicht ganz einer Verdreifachung, ist aber immerhin eine Steigerung um rund 160 Prozent. Sollte sich diese Performance in den kommenden 17 Jahre wiederholen, stünde der DAX - ausgehend vom Kurs zum Jahresbeginn 2023 - Anfang 2040 allerdings nur bei ungefähr 36.400 Punkten.
In anderen 17-Jahres-Zeiträumen fiel die Performance des deutschen Börsenbarometers jedoch noch einmal völlig anders aus. So hat sich der DAX laut "ntv" in den 17 Jahren von 1983 bis 2000 zum Beispiel von 600 Punkten auf 8.000 Punkte mehr als verdreizehnfacht. Insgesamt dürfte dies allerdings beweisen, dass sich die Performance in vergangenen 17-Jahres-Zeiträumen nicht eins zu eins auf die Kursentwicklung in entsprechenden zukünftigen Zeiträumen übertragen lässt.
Durchschnittliche jährliche Rendite stützt optimistische Prognosen
Es gibt aber eine Kennzahl, die durchaus dafür spricht, dass der deutsche Leitindex in den nächsten 17 Jahren bis auf 45.000 Punkte - und sogar darüber hinaus - steigen könnte: die durchschnittliche jährliche Rendite für eine Anlage in den DAX. Wenn man von einem Startkurs bei 15.000 Punkten ausgeht, reicht eine durchschnittliche Rendite von 6,67 Prozent pro Jahr für einen DAX-Stand von 45.000 Punkten im Jahr 2040 aus, berechnet Uhr. Eine solche Rendite läge aber sogar klar unter dem historischen Durchschnitt, denn laut dem Deutschen Aktieninstitut (DAI) beträgt die historische Rendite beim DAX im Schnitt sogar 8,5 Prozent pro Jahr, wenn man einen Anlagezeitraum von 15 Jahren betrachtet, beziehungsweise 8,6 Prozent bei einem Anlagehorizont von 20 Jahren. Somit könnte der deutsche Leitindex die 45.000-Punkte-Marke bis 2040 also schon weit hinter sich gelassen haben.
Eine Garantie für einen solchen Anstieg gibt es allerdings dennoch nicht. Denn wie das DAX-Rendite-Dreieck des DAI zeigt, kann die durchschnittliche jährliche Rendite trotz einem Anlagehorizont von 15 oder 20 Jahren auch deutlich unter dem historischen Durchschnitt liegen - je nachdem welche Jahre als Start bzw. Endzeitpunkt gewählt werden.
Redaktion finanzen.at
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