Kritik an Firmenpolitik 16.05.2023 17:06:00

Software-Aktie unbeeindruckt: Aktionäre kritisieren jüngsten Kurs der Software AG

Software-Aktie unbeeindruckt: Aktionäre kritisieren jüngsten Kurs der Software AG

Nach dem britischen Investmenthaus Schroders zeigte nun auch der US-Vermögensverwalter Harris Associates Unverständnis über den Kurs der Darmstädter. Es falle ihm schwer zu erkennen, warum der deutsche Softwareanbieter sich nicht mit anderen Käufern auseinandersetze, sagte Portfoliomanager Justin Hance in einem Interview der Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag. "Wir sind der Meinung, dass das Angebot das Unternehmen erheblich unterbewertet", sagte er. Sich nicht mit der Gegenofferte des Finanzinvestors Bain zu befassen, entmutige auch andere mögliche Bieter.

Harris Associates hielt nach Daten von Bloomberg zuletzt knapp drei Prozent der Anteile der Software AG und gehört damit zu den 20 größten Investoren der Firma. Die Software AG hält an dem Angebot von Silver Lake über 32 Euro pro Aktie fest, auch wenn Rivale Bain mindestens 34 Euro im Falle einer Fusion mit der eigenen Softwarefirma Rocket Software auf den Tisch legen will.

Vergangene Woche hatte auch der britische Investor Schroders harte Kritik am Vorgehen des Unternehmens geäußert. "Wir sind überrascht, dass der Übernahmeausschuss offenbar nicht bereit ist, sich mit potenziell höheren Angeboten von anderen interessierten Parteien auseinanderzusetzen", hieß es von Schroders. Die Abfuhr des Bain-Angebotes durch die Software AG könne Fragen hinsichtlich eines möglichen Interessenkonfliktes aufwerfen und auch dazu, ob die Interessen der Minderheitsaktionäre ausreichend geschützt würden.

Die Offerte von Silver Lake hat nach wie vor die Unterstützung der bisherigen Großaktionärin, der Software AG Stiftung. Sie hat sich in einem Kaufvertrag verpflichtet, 25,1 Prozent der Anteile am Unternehmen an Silver Lake abzugeben. Von diesem Kaufvertrag kann die Stiftung nach Darstellung von Silver Lake keinen Rückzieher machen. Die Stiftung teilte ihrerseits vor dem Wochenende mit, sie sei der festen Überzeugung, dass Silver Lake der richtige langfristige Partner für die Software AG ist. Im Rahmen eines Entscheidungsprozesses habe die Stiftung mit mehreren dritten Parteien gesprochen, Silver Lake habe sich als die beste Option für alle Interessengruppen des Unternehmens herausgestellt.

Die Hauptversammlung stimmte am Ende in allen Tagesordnungspunkten für die Vorschläge des Unternehmens. Bei der Entlastung des Vorstands stimmten gut vier Prozent des vertretenen Grundkapitals dagegen, beim Aufsichtsrat fiel die Nein-Quote mit fast neun Prozent spürbar höher aus. Am deutlichsten war die Ablehnung bei der Beschlussfassung über den Vergütungsbericht mit über 41 Prozent an Gegenstimmen.

Die Aktie der Software AG verliert im XETRA-Handel zeitweise 0,12 Prozent auf 34,18 Euro.

CHICAGO (dpa-AFX)

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Bildquelle: Software AG,Nigel Treblin/Getty Images

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