Sonst 83-Millionen-Klage |
13.11.2015 17:50:00
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Verbund will Fernwärme-Lösung mit Energie Steiermark erreichen
Wiederholt habe der Verbund unterschiedliche Lösungsvorschläge für eine langfristige und emissionsarme Fernwärmeversorgung auch ohne weitere Belastung der Grazer Luft offeriert - doch habe die Energie Steiermark alle Angebote abgelehnt, erklärte der Verbund am Freitagnachmittag. Sollte sich die Energie Steiermark weiterhin den Lösungsangeboten verschließen, sehe man sich "gezwungen, schiedsgerichtlich den bereicherungsrechtlichen Anspruch einzuklagen".
Denn das Gas-Kombikraftwerk Mellach als Ausfallsreserve für das Steinkohlekraftwerk habe der Verbund auf Basis einer von der Energie Steiermark im September 2014 erwirkten Einstweiligen Verfügung ungerechtfertigt bereitgehalten. Ungerechtfertigt deshalb, weil ein Jahr später - im September 2015 - ein Schiedsgericht entschieden habe, dass der Verbund nicht zur Bereithaltung einer Reservekapazität verpflichtet sei. Eigentlich hatte der Verbund ja das wegen des Strompreisverfalls unrentable Gaskombikraftwerk 2014 stilllegen wollen, mittlerweile ist es auf 90 Mio. Euro abgewertet.
Weiters sei die Energie Steiermark säumig, für die laufende Heizperiode eine Ausfallreserve für die Wärmeversorgung der steirischen Landeshauptstadt Graz sicherzustellen, so der Verbund am Freitag. Zu marktüblichen Preisen sei man sehr wohl bereit für eine langfristige Fernwärmelösung für Graz, aktuell bekomme man aber nur 19 Euro pro MWh thermisch, der Marktpreis liege jedoch bei 45 Euro, rechnet der führende heimische Stromkonzern vor. Vertraglich verpflichtet ist der Verbund derzeit, bis zum Jahr 2020 aus dem Steinkohlekraftwerk Mellach bis zu 230 MW Wärme im Jahr für die Stadt Graz zu liefern.
Seit Oktober werden vom Verbund ja erneut "sämtliche" Optionen für den Kraftwerksstandort Mellach geprüft - "einschließlich dessen Verkauf", wie das Unternehmen am 21. Oktober ad-hoc mitgeteilt hatte. Ab sofort führe der Verbund "unter anderem Verhandlungen mit potenziellen Investoren". Das stehe nicht im Widerspruch zu einer langfristigen Fernwärmelösung für Graz.
(Schluss) sp/cri
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