Gewinn-Messe |
18.10.2018 13:16:00
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Verbund-Wasserführung war im dritten Quartal geringer
"Wir hatten ein gutes erstes Quartal", zuletzt aber "vier relativ trockene Monate", wie man auch am Wasserstand der Donau sehen könne, so Anzengruber. Bereits der Juni hatte eine unterdurchschnittliche Wasserführung aufgewiesen. Seine Neunmonatszahlen wird der Verbund am 7. November publizieren.
Wasserkraft sei derzeit die einzige wirtschaftlich wettbewerbsfähige Stromerzeugung in Österreich. Die erneuerbare Erzeugung werde auch am Kapitalmarkt honoriert, wie der gut 90-prozentige Aktienkursanstieg des Verbund seit Anfang 2018 zeige. Mit 128 Wasserkraftwerken in Österreich und im süddeutschen Raum habe der Verbund 8.200 MW Leistung installiert, zudem habe man 153 Windkraftanlagen mit 418 MW Leistung in Österreich, Deutschland und Rumänien. Künftig werde sich der Verbund - wegen der Volatilität der erneuerbaren Energien - stärker auf Speicher konzentrieren, wiewohl man bereits über 4.000 MW an Pumpspeicherleistung im Inland verfüge.
Rückenwind erhalte der Verbund aktuell durch die günstigeren Strompreise, die sich nach einer fast zehnjährigen Durststrecke erstmals zu erholen beginnen würden; die Preise auf Großhandelsebene lägen aber noch immer unter dem Stand von vor zehn Jahren. Auch die mittlerweile höheren CO2-Preise würden das Verbund-Portfolio unterstützen; die Notierungen seien von vormals fünf auf 20 Euro pro Tonne CO2 gestiegen, seien aber noch deutlich entfernt von den mehr als 30 Euro/t von vor zehn Jahren.
Die noch bestehende Steinkohle-Verstromung im Fernwärmekraftwerk in Mellach wird der Verbund "wahrscheinlich 2019 ganz beenden", sagte Anzengruber - und die dortige 246-MW-Anlage dann komplett mit Gas betreiben, wie dies derzeit zum Teil der Fall ist. Diese Anlage und auch das 850-MW-Gas-Kombikraftwerk Mellach sind kürzlich (wie auch andere heimische Kraftwerke) für drei Jahre vom Netzbetreiber APG als Netzreserve kontrahiert worden. Damit trage der Verbund zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit in Österreich bei.
Auf dem Weg zum Ziel für 2030, dass Österreichs Stromerzeugung übers Jahr bilanziert zu 100 Prozent erneuerbar ist, gilt es noch viel zu tun, betonte Anzengruber. Derzeit stehe Österreich erst bei 75 Prozent oder 70 Terawattstunden (TWh), es gelte also noch 35 TWh hinzuzufügen. "Das ist ein ziemlich heftiges Unterfangen", so der Verbund-Chef: "2030 ist nicht mehr lange, das ist für unsere Branche 'morgen'."
Für die 380-kV-Leitung in Salzburg wartet der Verbund schon über zwei Jahre auf ein Urteil, "vielleicht liegt es unterm Christbaum, hoffe ich". Im Frühjahr habe er noch auf eine Entscheidung vor dem Sommer gehofft.
Zur seit 1. Oktober wirksamen Trennung der früher gemeinsamen deutsch-österreichischen Stromhandelszone hofft Anzengruber, dass diese künstliche technische Barriere "in einigen Jahren wieder weg" sein könnte. Jedenfalls kämpfe man nach wie vor dagegen. Er habe lange vor dem Problem inständig gewarnt, denn die beiden Märkte würden nun tatsächlich "gewaltig auseinanderklaffen". Anzengruber: "Kleinere Märkte haben immer höhere Preise."
Im Halbjahr hat der Verbund, an dem die Republik Österreich 51 Prozent hält, 1,37 Mrd. Euro umgesetzt. Die Eigenerzeugung wuchs um 16 Prozent auf 17,5 TWh, der gesamte Stromabsatz um 5 Prozent auf 29,8 TWh. Der Personalstand lag bei 2.737, um 3,7 Prozent niedriger.
(Schluss) sp/itz
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