30.12.2013 15:32:00
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Verbund stuft Sorgenia-Beteiligung als wertlos ein
Der Beschluss, die Sorgenia-Beteiligung als wertlos einzustufen, wurde unter anderem mit der Überkapazität des italienischen Strommarkts und den negativen makroökonomischen Prognosen über die Energienachfrage in Italien begründet, berichteten italienische Medien.
Sorgenia, die bei 20 Banken mit rund 1,8 Mrd. Euro verschuldet ist, hat die Geldinstitute um ein Stillhalteabkommen bis Anfang Juli 2014 gebeten. Damit soll eine Fortsetzung des operativen Betriebs sichergestellt werden. Um möglichst schnell an Geld zu kommen, will sich Sorgenia zudem von dem Geschäft mit Erneuerbarer Energie sowie von dem Öl- und Gasfördergeschäft trennen. Trotz der harten Einschnitte sei kurz-bis mittelfristig keine Rückkehr in die operative Gewinnzone zu erwarten, erklärte der Versorger.
Sorgenia erklärte den Gläubigerbanken, dass sie zu einer Neukapitalisierung bereit sei, sollte der Verbund weiterhin Geld in die Gesellschaft zu stecken. Der Verbund, der seinen Anteil an Sorgenia Ende 2012 bereits von 654 Millionen auf 152 Millionen entwertet hatte, will jedoch von einer Rekapitalisierung nichts wissen. Verhandlungen sollen laut italienischen Medien Anfang 2014 fortgesetzt werden.
Zu den Gläubigerbanken Sorgenias zählen die Bank-Austria-Mutter UniCredit, Intesa San Paolo sowie die angeschlagene Banca Monte Paschi di Siena. Sie hatten vergangene Woche Verhandlungen über eine Sanierung aufgenommen. Im Kern ging es dabei um die Refinanzierung von Krediten über 850 Mio. Euro, die in den kommenden zwei Jahren fällig werden.
Sorgenia hat in den vergangenen Jahren kräftig in den Bau von Gaskraftwerken investiert - doch die Nachfrage nach Strom ist angesichts der Wirtschaftskrise eingebrochen. Die Verluste des nach eigenen Angaben fünftgrößten Stromversorgers Italiens sind zuletzt stark gestiegen: In den ersten drei Quartalen verbuchte das Unternehmen ein Minus von 434,4 Mio. Euro. Die Mehrheit an dem Versorger hält die von der Unternehmerfamilie De Benedetti kontrollierte Industrieholding CIR.
Doch selbst wenn der Sanierungsplan greift, erwartet Sorgenia keine rasche Besserung. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erwartet die Firma in den drei Jahren von 2014 bis 2016 ein Plus von 110 bis 120 Mio. Euro pro Jahr.
Der Konzern lastet auch auf der Bilanz der Verbundgesellschaft. Seit 1999 hat der Verbund 650 Mio. Euro in die Firma investiert.
(Schluss) mit/stf/gsk
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