Nach schwachem Quartal |
14.05.2014 15:46:00
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Verbund legt Gaskraftwerke still
Beschäftigt sind in den zu schließenden Kraftwerken in Österreich rund 100 Mitarbeiter - davon 80 in Dürnrohr. In den Kraftwerken Pont-Sur-Sambre und Toul sind rund 35 Mitarbeiter beschäftigt. Anzengruber rechnet damit, dass rund die Hälfte der betroffenen Mitarbeiter in Österreich in anderen Konzernbereichen beschäftigt werden können. Sozialpläne seien vorgesehen.
Den Zeitraum für die vorübergehende Einmottung des Gaskraftwerks Mellach bezifferte Anzengruber mit "sicher vier bis fünf Jahre". Die Prognosen für das wirtschaftliche Umfeld zeigten im Zeitraum 2016/2017/2018 eine beginnende Verknappung am Strommarkt und wieder steigende Großhandelspreise. In Frankreich könnte dieser Zeitraum etwas früher kommen. Ein Gaskraftwerk könne 40 bis 45 Jahre laufen.
Gaskraftwerke sind in Europa derzeit generell unrentabel, auch deutsche Energiekonzerne kündigten bereits Stilllegungen an. Bis ein Kraftwerk eingemottet ist, dauert es ein halbes bis ein dreiviertel Jahr an, so der Verbund-Chef, etwa genauso lange dauere dann wieder eine Inbetriebnahme. Begonnen werden könnte mit den Vorbereitungen zu den Stilllegungen nach der Genehmigung durch den Aufsichtsrat. Die wirtschaftlichen Effekte bezifferte der Verbund heute nicht.
Weiter in Betrieb bleiben wird das Steinkohlekraftwerk Mellach zur Fernwärmeversorgung der Stadt Graz. Die entsprechenden Verträge laufen bis 2020. Anzengruber betonte heute, der Verbund sei offen für weitere Gespräche bezüglich der Fernwärmeversorgung von Graz aus emissionsarmer Gaskraft. Auf die thermischen Kraftwerke entfallen rund 10 Prozent der Verbund-Erzeugungskraft.
AR-Chef begrüßt "mutigen Vorstands-Schritt"
Die am Mittwoch bekannt gewordene Entscheidung des Verbund-Vorstand sei "im Interesse der Gesamtrentabilität" des Unternehmens und mache den Konzern "stark für die Zukunft", so Frizberg.
Mit dem Schließungs- bzw. Einmottungsbeschluss habe der Verbund "jetzt Ballast weggelegt" und weise "keine bedeutenden Verlustquellen" mehr auf, so der AR-Vorsitzende. Es sei "gut, dass der Vorstand entschieden hat", denn "man konnte hier nicht ewig warten".
"Das Unternehmen kann jetzt nach vorn schauen" und sei relativ im Vergleich zu Mitbewerbern besser aufgestellt, egal wie der Strommarkt künftig aussehe: "Den alten Markt wird es nicht mehr geben."
Das längerfristige Schicksal des Gaskraftwerks Mellach in der Steiermark, das der Verbund laut Vorstandschef Wolfgang Anzengruber jetzt einmal für "sicher vier bis fünf Jahre" temporär einmottet, werde sich "über die Gas- und Strompreise entscheiden", so Frizberg.
Außer Mellach legt der Verbund auch zwei Gaskraftwerke in Frankreich vorübergehend still und schließt das Steinkohlekraftwerk Dürnrohr (Niederösterreich) und das Ölkraftwerk Neudorf/Werndorf II (Steiermark) endgültig - alles aus wirtschaftlichen Gründen.
Grund für die Schließung sei das Umfeld, der Strommarkt sei aus dem Gleichgewicht gekommen. Angesichts der Verzerrungen sei es aktuell nicht wirtschaftlich, thermische Kraftwerke zu betreiben, sagte Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber am Mittwoch zur APA. Der Verbund habe ein Jahr verschiedene Optionen geprüft.
itz/ivn
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