14.05.2014 16:02:00
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Verbund-Kraftwerke - Sorge um Fernwärmeversorgung in Graz
Wie Purrer in einer Aussendung meinte, bestehe eine erst im Dezember 2013 abgeschlossene vertragliche Garantie des Verbund, die Fernwärmeversorgung des Großraums Graz bis 2020 sicherzustellen: "Das inkludiert, dass zusätzlich zu dem weiterhin in Betrieb bleibenden Steinkohlekraftwerk Mellach selbstverständlich dort aber auch eine entsprechende Reservekapazität - für den möglichen Fall einer Störung - zur Verfügung stehen muss." Ende 2013 war die Energie Steiermark, die bis dahin zu 20 Prozent an der schwer defizitären Verbund-Thermal-Power (VTP) beteiligt war, ausgestiegen.
Ab dem Jahr 2020 übernimmt die Energie Steiermark dann mit Partnern wie Stadt und Holding Graz die gesamte Fernwärme-Produktion und Lieferung. Für diese künftige Lösung, für die die Energie Steiermark 60 Mio. Euro in die Hand nimmt, befindet sich das Konzept - unter Einbeziehung möglichst vieler Varianten erneuerbarer Energiequellen - erst in Entwicklung. Dieses wird unter Einbeziehung des eigenen Standortes Puchstraße erstellt, wo derzeit Gaskessel für die Spitzenlastabdeckung stehen.
Ökologisch ist die Entwicklung umstritten: Das Steinkohlekraftwerk Mellach (Bj. 1987) ist zwar als Anlage mit Kraft-Wärme-Kopplung konzipiert, fährt aber seit der vergangenen Saison "wärmegeführt", weil ein "stromgeführter" Betrieb noch unrentabler wäre. Damit sinkt der Wirkungsgrad bei entsprechend schlechterer CO2-Bilanz. "Wir bewegen uns im Retourgang", kritisiert Werner Prutsch, Leiter des Grazer Umweltamtes. Das Ökostrom-Problem sei von Deutschland nach Österreich übergeschwappt, nur gebe es in Österreich - im Gegensatz zum großen Nachbarn - keine flankierenden Maßnahmen, um sinnvolle Energieerzeugungen wie z.B. Kraft-Wärme-Kopplung am Markt zu halten.
Die steirischen Grünen kritisierten im Zusammenhang mit der vorübergehenden Stilllegung des Gaskraftwerkes Mellach Landeshauptmann Franz Voves, der "diesen Flop als Beteiligungsreferent der Landesregierung hundertprozentig zu verantworten hat". Ein voraussichtlich dreistelliger Millionen-Euro-Betrag sei verpulvert worden, sagte Klubobfrau Sabine Jungwirth.
(Schluss) wp/itz/sp
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