Verbund-Kohlekraft Dürnrohr könnte doch weiterlaufen für "Stromhilfe"

Für insgesamt fünf kalorische Kraftwerke hat der Verbund-Vorstand vorige Woche die Stilllegung beschlossen: eine vorübergehende für drei Gaskraftwerke (im steirischen Mellach und zwei Anlagen in Frankreich) sowie eine komplette für ein ölbefeuertes Fernheizkraftwerk (Neudorf/Werndorf II in der Steiermark) und für das Steinkohlekrakftwerk Dürnrohr.

Ungeachtet des wirtschaftlichen Schließungsbeschlusses des Vorstands, der am (morgigen) Mittwoch vom Verbund-Aufsichtsrat abgesegnet werden soll, gebe es für Dürnrohr noch die Option einer Nutzung der Anlage als Kaltreserve für den deutschen Strommarkt, sollte die deutsche Tennet davon Gebrauch machen wollen, sagte Unternehmenssprecherin Ingun Metelko zur APA. Der deutsche Netzbetreiber habe bis Sommer Zeit, bis Herbst werde es dazu sicher eine Entscheidung geben. Der Verbund hatte in der Vergangenheit mehrmals im Winter Strom für den süddeutschen Raum geliefert - wie auch die EVN: Die Niederösterreicher haben erst 2013 eine Vereinbarung für weitere drei Jahre Reservekapazitäten (in Höhe von 785 MW) fixiert.

Über die Kaltreserve könne ein eingeschränkter Weiterbetrieb des Verbund-Steinkohlekraftwerks Dürnrohr (Block I) finanziert werden, so das "WirtschaftsBlatt". Derzeit sei die Anlage in Revision und stehe ohnedies bis Herbst still, wird auf Branchenkreise verwiesen.

Der von der EVN betriebene Block II in Dürnrohr bleibt weiter in Betrieb. Die Kapazität des Verbund-Blocks liegt bei 386 Megawatt (MW), jene des EVN-Teils bei 352 MW.

(Schluss) sp/itz

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