Verbund - Druck auf Strompreise schmälert Gewinnchancen

Gaskraftwerke - wie sie der Verbund in Mellach in der Steiermark, aber auch in Frankreich und Italien betreibt - seien derzeit in mehrfacher Hinsicht negativ betroffen und derzeit nicht wie geplant wirtschaftlich zu führen: "Selbst hochmoderne Gaskraftwerke werden aus dem Markt gedrängt." Einerseits würden die auf die Stromerlöse drückenden Marktverwerfungen zu reduzierten Laufzeiten dieser Anlagen führen, so der Verbund-Chef. Und hinzu kämen noch die ungünstigen Gasbezugsverträge. Für andere Versorger, etwa E.ON, seien die Probleme noch massiver. Trotz dieser Verwerfungen - "wir erleben gerade eine Perversion der Energiemärkte" - bleibe der Verbund aber bei seinem "Bekenntnis zu Erneuerbaren", betonte Anzengruber.

Dem strommarktbedingt verstärkten Druck der Ratingagenturen auf den Verbund will Anzengruber aktiv begegnen. Man werde "hohe Konzentration" walten lassen, um die Top-Bewertungen im A-Bereich bei Standard & Poor's (S&P) und Moody's zu halten. Ob das gelingen könne, sei aber nicht nur vom Verbund abhängig, sondern auch von der Marktentwicklung. Derzeit weise man unter den Versorgern gemeinsam mit der deutschen E.ON das zweitbeste Rating auf, nur die französische EdF liege noch besser.

Vorigen Freitag hatte Moody's das Verbund-Rating von A2 auf A3 herabgesetzt - bei negativem Ausblick. Zur Begründung wurde u.a. auf die anhaltend schwierigen Bedingungen am europäischen Strommarkt verwiesen, aber auch auf das bestehende Risiko bei der italienischen 46-Prozent-Beteiligung Sorgenia, die eine sehr schwache Performance gezeigt habe, so die Ratingagentur.

(Forts. mögl.) sp/kre

ISIN AT0000746409 WEB http://www.verbund.com