Corona-Auswirkungen 08.01.2021 12:20:00

Verbund-Chef Strugl - Coronakrise drückte Stromverbrauch

Verbund-Chef Strugl - Coronakrise drückte Stromverbrauch

"Im ersten Lockdown im Frühjahr war es wesentlich signifikanter als in der zweiten Welle", so der neue Verbund-Chef Michael Strugl im "Kurier" (Freitag) zu den Auswirkungen der Schließungen. "Der Verbrauch ist weniger geworden, insbesondere in der Industrie. Übers Jahr 2020 sind wir ungefähr bei minus sieben Prozent gelandet." Die Großhandelspreise seien im März auch eingebrochen, hätten sich übers Jahr aber erholt.

Zum Aussetzen der Abschaltungen bei Endkunden im ersten Lockdown sagte der seit Jahresbeginn amtierende Verbund-CEO, es habe eine freiwillige Vereinbarung der Branche gegeben, auf Abschaltungen zu verzichten. "Die Unternehmen wollten das nicht verlängern. Das kann nicht auf Dauer funktionieren. Wenn es hier Probleme gibt, dass Menschen in eine Notlage kommen, dann ist das ein sozialpolitisches Thema."

Bei der Stromerzeugung wolle der Verbund bis 2030 ein Viertel seiner Produktion aus Photovoltaik und Wind generieren. Beim von der Regierung im Zuge der Klimastrategie geplanten Ausbau der Wasserkraft in Österreich um insgesamt 5 Terawattstunden (TWh) schätzt Strugl, dass davon rund zwei Drittel auf Revitalisierungen und Effizienzsteigerungen bestehender Anlagen sowie ein Drittel auf Neubau entfallen könnten. Wenn man den Ökostromausbau fördere, koste das etwas. "Das bezahlt der Stromkunde und daher gibt es darüber eine politische Diskussion."

Durch die Änderungen in der Erzeugung mit zu viel Strom aus Photovoltaik und Windkraft im Sommer und zu wenig im Winter müsse eine beträchtliche Menge saisonal verschoben werden. "Man spricht von ungefähr 10 TWh. Unsere Langzeitspeicher sind derzeit im wesentlichen Hydrospeicher. Eine weitere Möglichkeit wären Gasspeicher, in denen zum Beispiel auch grüner Wasserstoff gespeichert werden könnte." Batteriespeicher seien nur kurzfristige Speichermöglichkeiten. Auf die Frage wann Wasserstoff als Energieträger Marktreife erreiche sagte Strugl: "Dazu gibt es unterschiedliche Einschätzungen, wir glauben, dass es nicht vor 2030 sein wird." Die meisten Experten gingen davon aus, dass es eine Wasserstoffwirtschaft in Europa geben werde. Der Verbund sei Teil eines großen Konsortiums, das sich gerade bildet - ein IPCEI-Projekt ("Important Projects of Common European Interest") der EU-Kommission, bei dem es darum geht in Südosteuropa größere Mengen grünen Wasserstoffs zu erzeugen und zu Industrieabnehmern zu bringen.

(Schluss) itz/ivn

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Bildquelle: ALEXANDER KLEIN/AFP/GettyImages

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