Energiewende im Fokus |
15.01.2015 09:00:00
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Verbund-Chef hofft weiter auf höhere Strompreise Ende des Jahrzehnts
Wenn der negative Polit-Einfluss zu starker Ökostrom-Förderung am gemeinsamen Markt mit Deutschland nicht nachlasse, würden die Strompreise in den nächsten zwei, drei Jahren eher nur stagnieren - dürften dann aber im Vorfeld des "Aus" für deutsche AKW bis 2022 doch anziehen. "Der Verbund ist also eine Wette auf den Strompreis", meinte der Konzernchef als Gastredner bei einem Event von "Q-Queck - Quarterly Market Update".
Preisaufwärts-Potenzial gebe es auch, wenn der Überschuss von CO2-Zertifikaten, den Anzengruber mit zwei Milliarden t bezifferte, aus dem Markt genommen werde. Jeder Euro, um den der Tonnen-Preis steige, erhöhe den Strompreis um einen halben Euro pro MWh, der Hebel sei also relativ groß.
Der Verbund selbst habe seine Hausaufgaben gemacht und die Altlasten - im Bereich thermischer Kraftwerke - beseitigt. Heute produziere der Konzern seinen Strom schon zu 90 Prozent CO2-frei. Die Erzeugungskosten seien so niedrig, dass der Verbund immer verdiene, auch bei den momentan niedrigen Strompreisen.
Der Verbund befinde sich noch nicht auf einer "asphaltierten Straße", der Weg sei "noch immer holprig und schottrig, aber es gibt keine Felsbrocken mehr". Insgesamt werde die Situation für die E-Wirtschaft freilich nie wieder so gut sein wie sie einmal war, auch bei einer besseren Konjunktur nicht.
Bis sich die einst als Brückentechnologie beschworenen Gaskraftwerke wieder rentierten, sei es noch "ein langer Weg", meinte Anzengruber. Angesichts eines Gaspreises von 21 Euro pro MWh komme man, mal zwei gerechnet, auf Stromproduktionskosten von 42 Euro - deutlich über den auf Großhandelsebene aktuell erzielbaren Erlösen von 33 Euro je MWh. Sein Jahresergebnis 2014 will der Verbund am 11. März veröffentlichen.
sp/kan
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