Privatkundenanteil steigern |
16.10.2015 12:15:00
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Verbund auf anhaltend schwierigen Markt eingestellt
Derzeit verfüge man mit 330.000 Haushaltskunden über 7 Prozent in diesem Bereich, Ziel seien über 10 Prozent an den über 4 Mio. Abnehmern. Wachstum weise der Privatkunden-Markt freilich nicht auf, "das ist ein Verdrängungswettbewerb". Bei Industriekunden (inkl. Gewerbe) komme der Verbund auf 20 Prozent Marktanteil.
Neue Stromerzeugungsanlagen könnten derzeit nur im geförderten Bereich gebaut werden, denn lediglich die aus Umweltgründen eigentlich unerwünschten Braunkohle-Kraftwerke seien mit 35 Euro je MWh Vollkosten allein über die Stromerlöse rentabel; Laufwasseranlagen kosten 62 Euro/MWh, Windkraft 63 und neue Solaranlagen 91 Euro pro Megawattstunde.
Demgegenüber lägen die Future-Base-Preise für Lieferungen im heurigen Jahr bei nur 35 Euro/MWh, für 2016/17 sind es laut EEX jeweils 32 Euro. Vor sechs bis sieben Jahren seien die Stromgroßhandelspreise mit 75 Euro noch mehr als doppelt so hoch gewesen, damals sogar noch mit der Perspektive Richtung 100 Euro. "So wie es einmal war, wird es nicht mehr werden", da dürfe man sich keinen Illusionen hingeben, so Anzengruber.
Der Verbund sei mit seinem hohen Wasserkraft-Anteil von 95 Prozent an der Eigenerzeugung dabei noch "in der besten Situation von allen Stromunternehmen in Europa". Bei der heimischen Stromerzeugung insgesamt beträgt der Anteil 65 Prozent. Zudem sei der Verbund mittlerweile von Altlasten in der thermischen Erzeugung befreit.
In diesen schwierigen Märkten werde es in einigen Jahren die großen Schlachtschiffe der Elektrizitätswirtschaft in der jetzigen Form womöglich gar nicht mehr geben. Der Verbund jedoch sei "in einer sehr gesunden Situation", "und wir unternehmen alle Anstrengungen, um unsere Position auch in Zukunft wahrzunehmen".
Strategisch sei der Verbund primär auf Wasserkraft, Windenergie und Übertragungsnetze konzentriert. Regional liege der Fokus kurz- und mittelfristig auf Deutschland und Österreich. Mittelfristig könnte aber auch Südosteuropa als interessante Wasserkraftregion mehr in den Blick rücken, derzeit sei SO-Europa aber "politisch nicht geeignet für ein längerfristiges Investment". Sein Investitionsprogramm habe der Verbund an die Strommarktentwicklung selektiv angepasst, erinnerte Anzengruber.
Ja, der Gesamtenergiebedarf werde in Zukunft sinken, der Strombedarf aber nicht. Der Strombedarf werde langsam wachsen, vor allem im Haushaltsbereich, ist Anzengruber überzeugt, und der Anteil von Strom an der gesamten Energie werde steigen.
(Schluss) sp/itz
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