Nördlich von Graz |
25.03.2022 17:51:00
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Verbund-Aktie tiefer: Baustart für weiteres Murkraftwerk Gratkorn - Bayerns Wasserstoffbündnis beigetreten
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) sagte: "Die vergangenen Wochen haben uns mehr denn je vor Augen geführt, dass wir vor allem unabhängiger von Gas werden und in alternative Energiequellen investieren müssen." Deshalb sei der Bau des neuen Wasserkraftwerks wichtig. Mit der Strommenge können beispielsweise auch 30.000 Elektro-Pkw jeweils 10.000 Kilometer weit fahren.
Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender beim Verbund, unterstrich: "Die aktuelle Entwicklung an den internationalen Energiemärkten zeigt uns auf drastische Weise die Dringlichkeit des Ausbaus der erneuerbaren Energien auf. Die Wasserkraftwerk - wie hier mit dem Kraftwerk Gratkorn - aber auch Windkraft und Photovoltaik werden die tragenden Säulen der erneuerbaren Energiezukunft sein." Ähnlich sehen das auch die Vorstände der Energie Steiermark Christian Purrer und Martin Graf.
Strom aus Wasserkraft ist die bedeutendste erneuerbare Energiequelle der Steiermark. Seit fast 120 Jahren wird die Mur für die Stromerzeugung genutzt: "Die Wasserkraftwerke bilden das Rückgrat der erneuerbaren Stromerzeugung in der Steiermark. Die Laufkraftwerke liefern ganzjährig und planbar elektrische Energie, wobei das neue Murkraftwerk Gratkorn über zwei vertikal montierte Maschinensätze zusätzliche Vorteile für die Netzstabilität aufweisen wird", sagte Karl Heinz Gruber, Geschäftsführer der Verbund Hydro Power GmbH.
In den kommenden Wochen soll die bauliche Umleitung der Mur fertiggestellt sein. Diese sorgt während der Bauphase für eine trockene Baugrube, in der ab Sommer 2022 das Kraftwerk errichtet wird. Die Inbetriebnahme ist für die zweite Jahreshälfte 2024 vorgesehen. Wie schon bei den Kraftwerken Gössendorf und Puntigam in Graz sind ökologische Begleitmaßnahmen eingeplant und es soll auch der Hochwasserschutz für die Anrainergemeinden nördlich von Graz verbessert werden. Eine neue, zusätzliche Murbrücke für Radfahrer, Fußgänger und Freizeitsportler im Bereich des Kraftwerks wird das Radwegenetz ergänzen.
Verbund trat Bayerns Wasserstoffbündnis bei
Der heimische Stromriese Verbund ist Bayerns Wasserstoffbündnis "H2.B" beigetreten. Verbund-Chef Michael Strugl und der bayrische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger haben das Beitrittsabkommen in Wien unterzeichnet, wie das bayrische Ministerium am Freitag mitteilte. Das Netzwerk umfasst 240 Partner aus Wirtschaft, Forschung, Politik und Verbänden. Ziel sei es, entlang der Donau Wasserstoffwertschöpfungsketten aufzubauen.
"Dank bestehender Erdgasnetze und Speicher haben wir ideale Voraussetzung für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Österreich könnte dank seiner zentralen Lage im europäischen Erdgasnetz langfristig zum Wasserstoff-Hub werden. Das würde auch Bayerns Position stärken", erklärte Aiwanger in der Pressemitteilung. Strugl sagte, es sei erforderlich, zusätzlich zur heimischen Produktion Routen zu entwickeln, über die grüner Wasserstoff importiert werden könne.
Der Verbund, an dem die Republik Österreich 51 Prozent hält, betreibt auch 13 Wasserkraftanlagen am bayrischen Inn und 8 Anlagen an den Grenzstrecken zwischen Inn und Donau.
Im Wiener Börsenhandel ging es für die Verbund-Aktie letztlich 1 Prozent auf 89,10 Euro nach unten.
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