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03.12.2012 22:18:00

Verbund 2 - Erwerb von E.ON-Anteilen an deutschen Wasserkraftwerken

Mit dem Verkauf der 50-prozentigen Beteiligung am Joint-Venture Enerjisa werde ein "deutlicher Wertzuwachs aus dem Engagement in der Türkei" realisiert , so der Verbund in seiner heutigen Mitteilung. Durch den Kauf zusätzlicher Wasserkraftkapazitäten von der E.ON erwerbe der Verbund erneuerbare Stromproduktion, die zu 100 Prozent im Eigentum des Verbund stehe und sofort zu Cash-Rückflüssen führe.

Der Verbund übernimmt im Zuge der Transaktion Anteile an acht Laufkraftwerken von der deutschen E.ON und erhöht damit seine durchschnittliche Jahreserzeugung um 2 Mrd. Kilowattstunden (kWh).

Im Detail kauft der Verbund die auf deutschem Staatsgebiet gelegenen Anlagenteile der Wasserkraftwerke Ering, Egglfing und Nußdorf mit einer anteiligen Erzeugung von 592 Mio. kWh. Erworben werden auch der 50 Prozent-Anteil an der Österreich-Bayerische Kraftwerke AG ("ÖBK") mit den Wasserkraftwerken Oberaudorf-Ebbs, Simbach-Braunau, Schärding-Neuhaus, Passau-Ingling mit einer anteiligen Erzeugung von 994 Mio. kWh, 50 Prozent der Donaukraftwerk Jochenstein AG ("DKJ") mit einer anteiligen Erzeugung von 425 Mio. kWh sowie 50 Prozent der Grenzkraftwerke GmbH ("GKW”), die als Betriebsführungsgesellschaft der ÖBK und DKJ Kraftwerke tätig ist

Außerdem kauft der Verbund 20,28 Prozent der Kapazität an der Kraftwerksgruppe Zemm-Ziller (rund 237 Mio. kWh) zurück. Das entspricht 60 Prozent des mit E.ON im Jahr 2009 vereinbarten Strombezugsrechts von 33,8 Prozent.

Zudem erwirbt der Verbund die 50-Prozent-Anteile der E.ON an den bestehenden Wasserkraftwerksprojekten Freilassinger Becken (rund 18 MW), Tittmoninger Becken (rund 18 MW) sowie Energiespeicher Riedl (300 MW). Der Verbund wird mit dem Deal zweitgrößter Wasserkrafterzeuger in Deutschland und der größte in Bayern.

"Wir wollen uns auf Wasserkraft, Mehrheitsbeteiligungen und die Märkte Österreich und Deutschland konzentrieren", betonte Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber in der heutigen Mitteilung. "Daher ergreifen wir die Chance, unsere Wasserkrafterzeugung in Deutschland auszubauen sowie mehr Kontrolle in bestehenden Beteiligungen zu haben." Die Stromerzeugung aus Laufwasserkraftwerken werde um 9 Prozent gesteigert, das Risikoprofil verbessert. Zusätzlich eröffnet die Transaktion auch "weiteren Handlungsspielraum für strategische Opportunitäten."

Der Verbund kann in den Kraftwerken insgesamt 3,9 Mrd. kWh Strom erzeugen. Alle rund 200 Mitarbeiter der Kraftwerke würden übernommen, heißt es.

In den türkischen Strommarkt ist der Verbund 2007 - vor fünf Jahren - eingestiegen. Ende September verfügte die Enerjisa Enerji Üretim A.S. über rund 1.690 MW installierte Leistung. Derzeit sind dort 12 Kraftwerke mit 1.700 MW Leistung in Bau. Bis zum Jahr 2015 sollten rund 5.000 MW installiert sein, lautete seit Jahren das Ziel - im Herbst war sogar von der Möglichkeit gesprochen worden, das Ausbauprogramm in der Türkei kommendes Jahr aufzustocken.

"Wir haben mit unserem türkischen Partner Sabanci bis 2015 eine Investitionsvereinbarung, wonach wir 1,4 Mrd. Euro Eigenkapital in das Gemeinschaftsunternehmen einschießen. 900 Millionen haben wir schon bezahlt, 500 Millionen folgen in den nächsten Jahren", hatte Anzengruber noch im September in einem Interview erklärt.

Allein die heuer in den ersten drei Quartalen erfolgten Kapitalerhöhungen bei der Enerjisa Group schlugen sich für den Verbund, entsprechend seinem 50-Prozent-Anteil, mit 208 Mio. Euro nieder.

Bis 2015 hatten die Joint-Venture-Partner 10 Prozent Anteil am türkischen Strommarkt im Visier, zuletzt beliefert die Enerjisa Enerji A.S. (Group) ungefähr 3,4 Mio. Endkunden.

Gleichzeitig los wird der Verbund mit seinem Rückzug aus der Türkei auch das bei Umweltgruppen und Ökostromhändlern "unbeliebte", von Enerjisa geplante Braunkohlekraftwerk Tufanbeyli in der Provinz Adana mit 450 MW Leistung, das bis zum Jahr 2015 fertig werden soll. Erst jetzt im Herbst wurde dafür "ein wichtiger Schritt gesetzt", denn es wurde "der Finanzierungsvertrag über 750,0 Mio. Euro unterzeichnet", hieß es im Neunmonatsbericht des Verbund von Oktober.

13 Inn-Kraftwerke mit 312 MW Gesamtleistung und rund 1.800 GWh Jahresproduktion hat E.ON ja 2009 bereits für rund an den Verbund veräußert (einen Teil davon gab der Verbund später an EVN und Wien Energie weiter) - der Verkauf erfolgte aufgrund einer EU-Auflage für den deutschen Konzern.

(Schluss) itz/cri/sp

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