23.12.2021 10:04:39

Verband: Kein goldener Oktober am Bau

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie hat jüngste Daten zur Bauindustrie als Bestätigung für seine bisherigen Annahmen gewertet. "Der goldene Oktober am Bau ist 2021 ausgefallen", sagte Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller. "Zum einen haben Material- und Fachkräftemangel die Bautätigkeit behindert, zum anderen stand den Bauunternehmen ein Arbeitstag weniger zur Verfügung als im Oktober 2020."

Laut den jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes und des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung hätten die Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten für Oktober einen realen Umsatzrückgang von 6,4 Prozent gemeldet, für die ersten zehn Monate ergäbe sich damit ein Minus von real 5,5 Prozent. "Nominal liegen wir nun bei einem leichten Plus von 0,4 Prozent und damit fast punktgenau auf unserer Schätzung für das Gesamtjahr", verwies Müller auf die Jahresabschluss-Pressekonferenz des Verbandes in der vergangenen Woche.

Auch das Auftragsbestandspolster sei nach wie vor intakt, die Bauunternehmen meldeten demnach im Rahmen der Ifo-Konjunkturumfrage Mitte Dezember einen Rekordwert der Reichweite der Auftragsbestände von 4,7 Monaten, Ende 2020 lag dieser nur bei 4,2. "Wir sehen damit unsere aktuelle Umsatz-Prognose für 2022 von real plus 1,5 Prozent bestätigt", sagte Müller. Im Oktober habe der Auftragseingang zwar real um 1,2 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats gelegen, im Vormonatsvergleich sogar um 6,2 Prozent, beides aber auf einem sehr hohen Niveau.

Für die ersten zehn Monate ergäbe sich aber immer noch ein reales Plus von 2,0 Prozent. Über das Orderplus könnten sich allerdings nicht alle Bauunternehmen gleichermaßen freuen, es herrsche weiterhin eine sehr unterschiedliche regionale und spartenbezogene Baukonjunktur. Die Spanne reicht laut den Angaben von nominal minus 22,1 Prozent bei den Betrieben in Hamburg bis zu plus 30,2 Prozent in Berlin.

Bei den Bausparten stehe einem deutlichen Plus im Wohnungs- und Wirtschaftsbau ein reales Minus im Öffentlichen Bau gegenüber. Das Plus im Wohnungsbau sei im Oktober zwar leicht abgeschmolzen - mit einem Auftragsvolumen im Wohnungsbau von 18,9 Milliarden Euro in den ersten zehn Monaten 2021 und damit dem höchsten Wert in diesem Zeitraum "sind die Unternehmen aber noch gut aufgestellt", betonte Müller.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/brb

(END) Dow Jones Newswires

December 23, 2021 04:04 ET (09:04 GMT)

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