10.12.2019 10:26:43

VDMA: Produktion im deutschen Maschinenbau sinkt 2020 real um 2%

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutschen Maschinenbauer rechnen damit, dass sich der Abschwung im nächsten Jahr zunächst fortsetzen, im weiteren Verlauf aber einer Erholung Platz machen wird. Voraussetzung ist, dass sich der Handelsstreit zwischen den USA und China nicht verschärft. Wie der VDMA bei seiner Jahrespressekonferenz in Frankfurt mitteilte, rechnet er damit, dass die preisbereinigte Produktion 2019 und 2020 um je 2 Prozent sinken wird. Er bestätigte damit seine im September veröffentlichte Prognose.

"Da ist zum einen die nachlassende Weltkonjunktur, das sind zum anderen die vielen politischen Verwerfungen und da ist der Strukturwandel in der Automobilindustrie entlang den Klimathemen, die wir zu bewältigen haben", sagte VDMA-Präsident Carl Martin Welcker zur Begründung der Prognose. Die Lage im Maschinenbau sei aber deutlich weniger desaströs, als manche Meldung es vermuten lasse. "Es gibt auch Branchen, in denen es gut oder sogar besser läuft, zum Beispiel in der Batteriebranche", sagte Welcker.

Der VDMA hofft, dass sich die Geschäftsklimadaten positiv entwickeln und der Auftragseingang im Jahresverlauf wieder steigen wird. "Aufgrund technisch bedingter Durchlaufzeiten werden diese Aufträge nicht vor dem zweiten Halbjahr wieder zu Produktionswachstum führen", kalkuliert der VDMA. Voraussetzung dafür sei, dass sich der Handelskrieg USA-China nicht weiter verschärfe.

"Die gegenwärtig zu beobachtende konjunkturelle Entspannung in Deutschland und auf wichtigen Auslandsmärkten ist nicht viel mehr als das Ende des Abwärtsprozesses - sie kann eine leichte Belebung im Jahresverlauf 2020 einleiten, und hoffentlich wird sie das auch", sagte Welcker.

Der VDMA geht davon aus, dass die Beschäftigung im Maschinenbau 2019 noch einmal um 0,6 Prozent wachsen wird. "Wir müssen aber davon ausgehen, dass wir den Höchststand der Beschäftigung gesehen haben", sagte der VDMA-Präsident. Welcker zufolge steht der VDMA hinter der "Schuldenbremse" und der "schwarzen Null" im Staatshaushalt.

"Die Politiker haben sich bei der Schuldenbremse damals sehr viel gedacht", sagte Welcker und fügte hinzu: "Die Schulden von heute sind die Steuern von morgen." Die implizite Verschuldung des Staats liege inklusive Pensionsverpflichtungen nicht bei 60 Prozent, sondern 160 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/jhe

(END) Dow Jones Newswires

December 10, 2019 04:26 ET (09:26 GMT)

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