"Die Zeit läuft ab" 17.04.2015 14:10:47

Varoufakis will Griechenland in der Eurozone halten

Gedankenspiele über ein Ausscheiden Athens aus der Gemeinschaftswährung seien "zutiefst anti-europäisch", sagte Varoufakis am Donnerstag bei einer Diskussionsveranstaltung im Washingtoner Politikinstitut Brookings. Seine Regierung bemühe sich "in jeder wachen Stunde" darum, eine "ehrbare Vereinbarung" mit seinen Gläubigern von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds (IWF) zu schließen.

   Ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung droht Athen die Zahlungsunfähigkeit. Die Verhandlungen über ein Reformprogramm - die von den Geldgebern gestellte Bedingung für die Auszahlung der nächsten Kredittranche von 7,2 Milliarden Euro - machen aber praktisch keine Fortschritte. Die EU-Kommission ließ am Donnerstag verlauten, Brüssel sei "nicht zufrieden" mit den bisherigen Gesprächen. Ein Durchbruch beim Treffen der Euro-Finanzminister Ende kommender Woche in Riga gilt als wenig wahrscheinlich.

   Varoufakis sprach am Donnerstag dagegen von "großen" Gemeinsamkeiten auf beiden Seiten. Welche Punkte noch ungelöst sind, wollte er bei der Veranstaltung am Rande der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank nicht verraten. Der griechische Finanzminister verlangte aber erneut ein Entgegenkommen der Gläubiger bei den harten Sparauflagen. "Wir sind dieser Medizin überdrüssig", sagte er.

   Der EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Pierre Moscovici betonte am Donnerstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP in Washington, dass es keine Vorbereitungen für den Fall eines griechischen Ausscheidens aus dem Euro gebe. "Es gibt keinen Plan B", sagte Moscovici. "Die Haltung der EU-Kommission ist weiter, dass Griechenland seinen Platz in der Eurozone hat. Auf dieser Grundlage arbeiten wir." Allerdings beklagte der EU-Kommissar, dass die Verhandlungen mit Athen "zu langsam" vorangingen. "Die Zeit läuft ab."

   DJG/kla

(END) Dow Jones Newswires

  WASHINGTON (AFP)

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