Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
Van der Bellen vs. Hofer 03.12.2016 21:03:00

Lernen aus Brexit und US-Wahl: So zuverlässig sind die Prognosen zur Bundespräsidentenwahl

Den neuesten Datenerhebungen des Politik- und Wahljournals "Neuwal" zu Folge zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen für die Bundespräsidentenwahl am Sonntag, den 4. Dezember ab. Nuancen könnten über den Wahlausgang entscheiden.


Wahlprognosen werden immer schwieriger



Die österreichische Wahlstudie AUTNES untersuchte die Merkmale des Wahlverhaltens der Österreicher genauer. Dabei stellten sie einen abnehmenden Trend der Parteiloyalität fest. Wähler orientieren sich bei ihrer Stimmabgabe verstärkt an aktuellen Themen wie "soziale Gerechtigkeit" oder "Zuwanderung", statt an Personen. Wer Wählerstimmen gewinnen will, muss die Thematiken für sich besetzen, die Wähler interessieren. Deshalb lassen sich Wahlergebnisse durch Meinungsumfragen im Vorfeld immer schwerer prognostizieren.

Trend von Stamm- zu Wechselwählern



"Das hat mit dem Entstehen der Mittelklasse zu tun, die sich nicht mehr in erster Linie einer Partei und deren Themen zugehörig fühlt, und die damit von Stamm- zu Wechselwählern werden", erklärt die Politikwissenschaftlerin Sylvia Kritzinger diesen Trend. Die Wahlkampfstrategien der Parteien ähneln unternehmerischem Verhalten. Diejenige Partei, welche ein Produkt, also etwa die Thematik "soziale Gerechtigkeit" am Markt gut verkaufen kann, dominiert bei den Wählern.

Werden die ländlichen Regionen unterschätzt?



Bereits bei dem britischen Referendum zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union wurde eins deutlich: Wahlforscher hatten im Vorfeld das Wahlverhalten der Bürger in ländlichen Gebieten falsch eingeschätzt. Auch bei der Präsidentschaftswahl in den USA hatten sich Wahlforscher bei ihren Umfragen auf urbane Gebiete konzentriert. Dabei lebt in den USA etwa die Hälfte der Bevölkerung in Dörfern und Kleinstädten. Zeitungen, Zeitschriften und Online-Medien hatten diese Umfrageergebnisse dann medienwirksam verkauft und einen allgemeingültigen Trend suggeriert. "An den Pranger gestellt gehören die Medien und nicht die Meinungsforscher", verteidigt Wolfgang Bachmayer, Chef des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts OGM die Abweichungen der Wahlumfragen zu den Wahlergebnissen.

Spontanwähler können den Ausschlag geben



Auch bei der Bundespräsidentenwahl in Österreich könnten die jüngsten Umfragen nicht das tatsächliche Meinungsbild in der Bevölkerung widerspiegeln. Denn wer sagt, dass Bürger in Meinungsumfragen tatsächlich auch ihre wahren Favoriten preisgeben, dem sie am Sonntag an der Wahlurne auch ihre Stimme geben? Schon die die gekippte Stichwahl am 22. Mai dürfte ein Indikator für den Wahlausgang hierzulande sein: Van der Bellen versammelte in der Hauptstadt Wien 63,3 Prozent der Wählerstimmen hinter sich. Um diese Stimmenmehrheit in Großstädten auszugleichen, musste Hofer daher in ländlichen Gebieten bessere Ergebnisse erzielen. Dieser Trend könnte sich am Sonntag wiederholen.

Ergebnisse könnten erst am Dienstag vorliegen



Möglicherweise wird erst in der kommenden Woche klar, wer künftig hierzulande das Ruder in der Hand haben wird. "Ja das ist denkbar. Es geht in dem Fall eindeutig Qualität vor Schnelligkeit", kommentierte der Wahlbeauftragte Matthias Vogel des Innenministeriums die Verkündung des Wahlsiegers und bat in diesem Zusammenhang um Geduld.

Kevin Kremer // Redaktion finanzen.at

Weitere Links:

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!