29.05.2013 16:05:31
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Vale fordert Entschädigung von ThyssenKrupp - Zeitung
Dem Stahl- und Technologiekonzern ThyssenKrupp droht bei seinem Stahlwerk in Brasilien weiterer Ärger. Das Bergbauunternehmen Vale fordert offenbar von seinem deutschen Joint-Venture-Partner eine Entschädigung von 300 Millionen Real, umgerechnet etwa 112 Millionen Euro. Vale wirft Thyssen Missmanagement bei dem gemeinsamen Stahlwerk in Rio de Janeiro vor, berichtet die Zeitung O Estado de S. Paulo.
Damit aber nicht genug. Dem Bericht zufolge will die Vale SA darüber hinaus, dass Thyssen dem Joint Venture, Companhia Siderurgica do Atlantico (CSA), 800 Millionen Real Schulden erlässt. Unter anderem moniere Vale, dass der Koksofen nach Fertigstellung beschädigt worden sei, und so weitere Kosten verursacht worden seien.
Mit 8,2 Milliarden US-Dollar seien die Projektkosten bei CSA deutlich höher ausgefallen als die veranschlagten 3 Milliarden, so die Zeitung. Vale hatte den CSA-Anteil, auch wegen Problemen des Gemeinschaftsunternehmens, von 10 Prozent auf 26,87 Prozent erhöht.
Vertreter von Vale waren zunächst nicht für einen Kommentar erreichbar. Ein ThyssenKrupp-Sprecher lehnte auf Anfrage einen Kommentar zu dem Bericht aus Brasilien ab. Er sagte lediglich: "Die Gespräche über einen Verkauf von Steel Americas laufen weiter." Darin sei auch der Partner Vale einbezogen. Es sei im Übrigen weiter Ziel von ThyssenKrupp, zeitnah eine Einigung über den Verkauf zu erzielen.
Die amerikanischen Stahlwerke von ThyssenKrupp sind bereits ein Milliardengrab für den DAX-Konzern. Allein im vergangenen Geschäftsjahr haben die Duisburger 3,6 Milliarden Euro auf die Anlagen abgeschrieben, im zweiten Geschäftsquartal kamen dann nochmal mehr als 680 Millionen Euro hinzu. Nach den jüngsten Wertkorrekturen stehen die amerikanischen Stahlwerke nur noch mit rund 3,4 Milliarden Euro in den Büchern von ThyssenKrupp.
Angesichts der Probleme in Übersee bemüht sich Thyssen schon seit einem Jahr, die Stahlwerke zu verkaufen. Als aussichtsreichste Bieter hatten informierte Personen zuletzt das brasilianische Stahlunternehmen CSN bezeichnet. Der Konzern soll den Informationen zufolge etwas mehr als 3 Milliarden US-Dollar für beide Werke geboten haben.
Probleme mit dem Partner Vale würden ThyssenKrupp zu einem ungünstigen Zeitpunkt treffen. Der Großkonzern hat an mehreren Fronten zu kämpfen: ThyssenKrupp ist hoch verschuldet und bemüht sich intensiv, die Schulden zu senken - auch eine Kapitalerhöhung wird nicht mehr ausgeschlossen. Zudem könnten illegale Preisabsprachen auf dem Schienenmarkt für den Konzern noch teurer werden als ohnehin schon, das Bundeskartellamt ermittelt immer noch. Darüber hinaus drohen hohe Schadensersatzforderungen der geschädigten Unternehmen.
Mitarbeit: Hendrik Varnholt
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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May 29, 2013 09:35 ET (13:35 GMT)
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