14.02.2015 11:46:32

USA mahnen schnelle Griechen-Lösung an - Athen-Kritik aus Union

   WASHINGTON/BERLIN (Dow Jones/AFP)--Die USA haben eine schnelle Lösung im Schuldenstreit mit Griechenland angemahnt. US-Finanzminister Jacob Lew forderte nach einem Telefonat mit dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras alle Beteiligten auf, "die Rhetorik beiseite zu lassen" und sich darauf zu konzentrieren, "einen pragmatischen Weg nach vorne zu finden".

   Aus der Unionsfraktion kamen weiter kritische Worte Richtung Griechenland. Fraktionschef Volker Kauder forderte die Griechen zu Ehrlichkeit in der Euro-Frage auf. Der Vize-Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Hans Michelbach, kritisierte, dass es noch keinen konstruktiven Vorschlag der neuen Athener Regierung gegeben habe.

   Kauder sagte: "Ich hoffe immer noch auf die Einsicht von Herrn Tsipras und seiner Regierung in den nächsten Tagen. Sie sollte auch ihrem Volk einmal reinen Wein einschenken, wie es um das Land bestellt ist und dass es auf weiteres Geld angewiesen ist und dieses aber nur zu erhalten ist, wenn es weitere Anstrengungen gibt." In der Rheinischen Post warf er der griechischen Regierung vor, eine Spaltung in Europa zu betreiben.

   Die CSU monierte, dass bislang "nur Sätze zu hören waren nach dem Motto: Die Partner sollen das Geld heranschaffen, damit es in Athen aus dem Fenster geworfen werden kann. So läuft das aber nicht", sagte Michelbach, der auch Obmann der Unions-Fraktion im Bundestagfinanzausschuss und Vorsitzender der CSU-Mittelstands-Union ist, dem Handelsblatt (Online-Ausgabe). "Es gibt Programme, die die griechische Unterschrift tragen und an die auch die neue Regierung gebunden ist. Internationale Vereinbarungen sind nicht abwählbar."

   US-Finanzminister Lew begrüßte, dass die griechische Regierung wieder Gespräche mit Experten der internationalen Gläubiger aufgenommen hat. Tsipras hatte den Expertengesprächen mit Vertreter von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) am Donnerstag am Rande des EU-Gipfels zugestimmt, nachdem am Mittwoch eine Einigung beim Treffen der Eurogruppe in der Frage zunächst gescheitert war. Lew erklärte, das nächste Euro-Finanzministertreffen am Montag sei eine "wichtige Gelegenheit, um konkrete Fortschritte zu erreichen".

   Die linke griechische Regierung will aus dem laufenden Hilfsprogramm aussteigen, um eine Lockerung der bisherigen Spar- und Reformauflagen zu erreichen. Vor allem Deutschland pocht aber darauf, dass das bisherige Programm nicht abgebrochen, sondern mit Änderungen fortgesetzt wird.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   February 14, 2015 05:15 ET (10:15 GMT)- - 05 15 AM EST 02-14-15

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