Erwartung übertroffen 01.04.2016 15:35:45

US-Stellenmarkt setzt robustes Wachstum fort

Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, stieg die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 215.000, während von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte einen Stellenzuwachs um 213.000 erwartet hatten. Für die beiden Vormonate wurden die Zahlen revidiert: Im Januar und Februar wurden demnach zusammen 1.000 weniger Jobs geschaffen als vorläufig gemeldet.

In den vergangenen drei Monaten entstanden im Schnitt 209.000 Stellen pro Monat. Die separat erhobene Arbeitslosenquote stieg im März auf 5,0 von 4,9 Prozent, während Ökonomen eine Stagnation bei 4,9 Prozent erwartet hatten. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.

Ein Börsenhändler sprach von einem "Goldilocks-Report" und bezog sich damit auf den in diesem amerikanischen Märchen zubereiteten Brei, der weder zu kalt noch zu heiß ist. "Die Märkte haben den insgesamt positiven Bericht mit einem Schulterzucken quittiert", sagte Analyst Christopher Sullivan United Nations Federal Credit Union in New York. "Die Zahlen scheinen genau zu sein."

Die sogenannte Beschäftigungsquote - also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter - stieg von 62,9 auf 63,0 Prozent. Im September 2015 hatte die Quote mit 62,4 Prozent den tiefsten Stand seit 1977 markiert, kletterte seitdem jedoch beständig.

Die durchschnittlichen US-Stundenlöhne stiegen den Angaben zufolge um 0,3 Prozent auf 25,43 Dollar, was die Erwartungen von Ökonomen erfüllte. Im Jahresabstand nahmen sie um 2,3 Prozent zu. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit verharrte im Vergleich zum Vormonat bei 34,4 Stunden.

Trotz der robusten Entwicklung am Jobmarkt schlägt die Fed-Chefin Janet Yellen weiter einen vorsichtigen Ton bei Zinserhöhungen an. In ihrer jüngsten Rede sagte sie, die weltweiten Risiken hätten dazu geführt, dass die Notenbanker nun ein langsameres Vorgehen bei Zinserhöhungen erwarteten als noch im Dezember.

"Zuvor waren gute News schlechte News für die Märkte, weil sie weitere Zinsschritte der Fed unterstützten", sagte Zinsstratege Aaron Kohli von BMO Capital Markets. "Doch die jüngste Rede von Yellen legte nahe, dass die Fed weniger sensitiv gegenüber diesen Daten ist." Eine spürbare Marktreaktion dürfte es daher erst bei extremen Jobzahlen oder einem signifikanten Sprung bei den Löhnen geben.

So sah es auch Eric Stein, Direktor für globale Märkte bei Eaton Vance Management: "Eine Flut von guten Daten könnte die Fed dazu bringen, die Zinsen früher als erwartet anzuheben, aber ich glaube, die Hürde für gute Daten liegt sicherlich höher als noch vor wenigen Wochen."

WASHINGTON (Dow Jones)

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