21.12.2019 15:23:45

US-Regierung unterstützt Bayer im Streit um Unkrautvernichtungsmittel

Von Jacob Bunge and Timothy Puko

Die US-Umweltschutzbehörde (EPA) stärkt dem deutschen Chemiekonzern Bayer im Rechtsstreit um das weltweit meistverwendete Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat vor Gericht den Rücken. Die US-Behörde, die mit dem Justizministerium zusammenarbeitet, hatte am Freitag Unterlagen bei Gericht eingereicht, die das Argument von Bayer unterstützen, dass Glyphosat kein Krebsrisiko darstelle. Die Einreichung unterstützt das Berufungsverfahren von Bayer vor dem Bundesgericht gegen ein 25-Millionen-Dollar-Urteil im Fall eines kalifornischen Mannes, der Roundup die Schuld an seinem Non-Hodgkin-Lymphom gab, einem von zehntausend ähnlichen gelagerten Fällen.

Die Anwälte der Regierungsbehörde argumentierten, das Urteil müsse aufgehoben werden, weil es für Bayer illegal gewesen wäre, Warnungen vor einem Krebsrisikos auf Roundup-Etiketten zu drucken. Sie sagten, der Kongress habe der EPA die alleinige Autorität über Sicherheitsetiketten auf chemischen Produkten gegeben. Die Umweltschutzbehörde wiederum hätte keine Krebswarnung für Roundup vorgeschrieben. Der Antrag der EPA bekräftigt die seit langem vertretene Ansicht der Behörde, dass Glyphosat kein Krebsrisiko darstellt, was zuletzt in einer Überprüfung im Dezember 2017 bestätigt wurde.

Vergleich wird angestrebt

Drei aufeinanderfolgende Jurys entschieden in den letzten anderthalb Jahren zugunsten der Kläger und sprachen ihnen Hunderte von Millionen Dollar Schadenersatz durch Bayer zu. Die Stellungnahme der EPA betrifft nun den Fall von Edwin Hardeman, dem einzigen der drei Prozesse, der bisher vor einem Bundesgericht stattfand.

Mehrere Roundup-Prozesse wurden in den vergangenen Monaten verschoben, da Bayer und die Anwälte der Kläger versuchten, im Rahmen einer gerichtlich angeordneten Mediation unter der Leitung von Ken Feinberg einen Vergleich auszuhandeln. Feinberg hat in mehreren hochkarätigen Fällen, einschließlich der Terroranschläge vom 11. September 2001 und der Ölkatastrophe der Deepwater Horizon 2010, dazu beigetragen, Entschädigungen für die Opfer auszuhandeln.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/thl

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