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Signale für die Fed 15.09.2016 21:18:40

US-Konjunkturdaten enttäuschen - Zinserhöhung bleibt unwahrscheinlich

Sowohl die Industrieproduktion als auch die Einzelhandelsumsätze blieben hinter den Erwartungen zurück. Eine Leitzinsanhebung am kommenden Mittwoch durch die US-Notenbank gilt weiterhin als sehr unwahrscheinlich. An den Finanzmärkten hatten die Daten kaum Einfluss.

Vor allem die schon länger schwächelnde Industrie enttäuschte erneut. Die Gesamtproduktion fiel zum Vormonat um 0,4 Prozent, wie die US-Notenbank mitteilte. Bankvolkswirte hatten im Mittel nur einen Rückgang um 0,2 Prozent erwartet. Im Vormonat war die Produktion noch um 0,6 Prozent gestiegen. Die Kapazitätsauslastung sank im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozentpunkte auf 75,5 Prozent. Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 75,7 Prozent gerechnet.

KEINE ANZEICHEN FÜR TRENDWENDE

Die US-Industrie schwächelt schon länger. So präsentierte sich zuletzt auch der viel beachtete Einkaufsmanagerindex ISM für die Industrie im September schwach und signalisierte sogar einen Rückgang der Aktivität. "Es gibt kaum Hinweise auf eine rasche Trendwende", sagte Ryan Sweet, Volkswirt bei Moody?s Analytics.

Unterschiedlich entwickelten sich regionale Frühindikatoren für die Industrie. So signalisiert der Empire-State-Index für den Bundesstaat New York trotz eines leichten Anstiegs weiterhin einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität. Der Philly-Fed-Index, der die wirtschaftliche Entwicklung in der Region Philadelphia darstellen soll, deutet hingegen auf eine Beschleunigung der wirtschaftlichen Aktivität hin.

Zudem gerieten die Einzelhandelsumsätze unter Druck. Die Umsätze waren im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent gefallen. Analysten hatten lediglich einen Rückgang um 0,1 Prozent erwartet. Ohne die schwankungsanfälligen Autoverkäufe gingen die Erlöse des Einzelhandels im August um 0,1 Prozent zurück. Erwartet wurde ein Zuwachs um 0,2 Prozent.

LEITZINSANHEBUNG BLEIBT UNWAHRSCHEINLICH

Eine Leitzinserhöhung in den USA bereits im September gilt weiterhin als sehr unwahrscheinlich. An den Finanzmärkten wird sie auf 20 Prozent taxiert. "Die Schwäche bei den Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion zeigt, dass die Erholung der Wirtschaft im dritten Quartal verhaltener als erwartet ausfallen dürfte", kommentierten die Analysten von Capital Economics. Dies sei ein weiterer Grund dafür, warum die US-Notenbank in der kommenden Woche ihre Leitzinserhöhung erneut verschieben werde.

Eine nachhaltige Reaktion an den Finanzmärkten blieb daher aus. Der Eurokurs (Dollarkurs) legte zwar kurz zu und stieg auf ein Tageshoch von 1,1284 US-Dollar. Er gab seine Gewinne aber vollständig wieder ab und wurde zuletzt mit 1,1240 Dollar gehandelt./jsl/bgf/he

WASHINGTON (dpa-AFX)

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