Freie Bahn für die Fed |
10.03.2017 15:23:39
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US-Jobwachstum bleibt robust
"Das hohe Maß an Unsicherheit, das von der Trump-Regierung ausgeht, wirkt sich derzeit offenbar nicht negativ auf die Konjunktur aus", sagte Martin Moryson, Chefvolkswirt von Sal. Oppenheim. "Das ist auch ein grünes Licht für die Fed, kommende Woche die Zinsen zu erhöhen. Mit diesen guten Zahlen gibt es für sie keinen Grund mehr, weiter zu warten."
Die Angaben für die beiden Vormonate wurden revidiert: In der Summe addierten sich die Revisionen auf einen um 9.000 Jobs höheren Zuwachs im Januar und Dezember als bislang berichtet.
Die separat erhobene Arbeitslosenquote sank im Februar auf 4,7 von 4,8 Prozent, was den Prognosen von Ökonomen entsprach. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.
Zinserhöhung zu 93,0 Prozent eingepreist
Die so genannte Erwerbsquote - also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter - stieg von 62,9 auf 63,0 Prozent.
Die US-Stundenlöhne erhöhten sich um 0,2 Prozent oder 0,06 Dollar auf 26,09 Dollar. Ökonomen hatten ein Plus von 0,3 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 2,8 Prozent höher.
Da die US-Wirtschaft weiterhin kräftig neue Jobs schafft und der Lohndruck langsam zunimmt, dürfte der Bericht wohl der letzte Baustein für eine Zinserhöhung der US-Notenbank in der nächsten Woche sein. Mit dem aktuellen Jobreport legte die Wahrscheinlichkeit für eine Straffung nochmals zu: Inzwischen preist der Future auf den Fed-Funds-Zielsatz eine Erhöhung um 25 Basispunkte zu 93,0 Prozent ein. Am Vortag waren es noch 88,6 Prozent gewesen.
Zinserhöhung im Juni noch nicht sicher
Eine weitere Zinserhöhung im Juni ist aber noch keine ausgemachte Sache. Die Fed hat signalisiert, dass sie in diesem Jahr drei Schritte um insgesamt 75 Basispunkte anstrebt. "Falls wir einen sehr starken Bericht gesehen hätten, wäre eine Erhöhung schon im Juni stärker eingepreist worden", sagte Brad Bechtel, Währungsstratege bei Jefferies Group. "Doch diese Zahlen lassen uns nicht übermütig werden."
NordLB-Ökonom Bernd Krampen äußerte die gleiche Ansicht: "Dass damit automatisch der nächste Zinsschritt bereits im Juni folgen muss, sehen wir nicht: Erstens dürften die konjunkturellen Überraschungen wieder abnehmen, zweitens die Inflationsrate zurückgehen."
DJG/DJN/apo/hab
WASHINGTON (Dow Jones)
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