30.09.2010 14:00:34

US-Firmen schlagen Alarm wegen Fachkräftemangel

    FRANKFURT (dpa-AFX) - US-Firmen in Deutschland sind alarmiert über einen Mangel an Fachkräften. "Mehr als die Hälfte der Unternehmen befürchtet, dass Fachkräftemangel eine Wachstumsbremse für sie in der Zukunft sein wird", sagte der Vizepräsident der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland (AmCham Germany), Otmar Debald, am Donnerstag in Frankfurt bei der Vorstellung einer Studie über die 50 größten US-Unternehmen in Deutschland. Wirtschaft, Politik und Gesellschaft müssten dringend gemeinsam an der Lösung des Problems arbeiten. "Wir werden Zuwanderung an qualifizierten Fachkräften brauchen, sonst wird das ein Wachstumshemmnis."

    Die Liste der 50 Unternehmen führt - gemessen am Umsatz - wie in den Vorjahren der Autokonzern Ford an (Umsatz in Deutschland 2009: rund 17 Mrd. Euro), gefolgt von der Deutschland-Tochter des US- Autoriesen General Motors (GM), Opel (geschätzt 12 Mrd. Euro), und dem Ölkonzern ExxonMobil ("Esso"/10,7 Mrd. Euro).

    Der größte US-Arbeitgeber in Deutschland ist mit weitem Abstand die Fastfood-Kette McDonald's mit 60.000 Beschäftigten. Auf Rang zwei folgt Ford (23.862), dritter ist Burger King (23.000). Nicht berücksichtigt in der Studie sind Banken und Versicherungen. Insgesamt gibt es nach Angaben der AmCham in Deutschland 2000 US- Unternehmen mit insgesamt 800.000 Beschäftigten.

    AmCham-Präsident Fred Irwin betonte die Bedeutung Deutschlands für amerikanische Unternehmen. 62 Prozent der Unternehmen sind der Ansicht, dass sich das Ansehen des Standortes auch aus Sicht der US- Muttergesellschaft in den letzten Monaten verbessert hat. Dazu beigetragen hat nach Einschätzung der Kammer auch das Krisenmanagement der Bundesregierung.

    An manchen Stellschrauben müsste nach Ansicht Irwins aber noch gedreht werden. Der 68-Jährige bekräftigte seine Forderung nach längerer Lebensarbeitszeit: "Ich verstehe nicht, warum wir in Deutschland Gesetze machen, die die Leute zwingen, aufzuhören."/ben/DP/jkr

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