Sorgen an den Märkten 08.10.2016 17:32:46

US-Finanzminister: Europa muss seine Banken stärken

Zugleich warnte er davor, voreilige Schlüsse aus dem kurzfristigen scharfen Rückgang des britischen Pfund am Freitagmorgen zu ziehen angesichts der Sorgen an den Märkten über den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union.

   Gefragt nach der Deutschen Bank und den breiteren Finanzturbulenzen in Europa sagte er, er sei besorgt, dass es zu Selbstzufriedenheit komme könne, insbesondere da sich die Finanzbranche neuen Herausforderungen gegenüber sehe. Aus seiner Sicht ist es notwendig, dass die Banken stärkere Kapitalpuffer haben. Dazu müssten die europäischen Institutionen die Regulierung des Sektors intensivieren. Europa habe dazu nicht so viel getan wie die USA, und hier sei es nun der Fall, wo es besser sei mehr zu tun.

   "Wir müssen weiterhin fragen, was passiert an den Märkten, was sich von der bisherigen Situation unterscheidet, was gibt es an neuen Risiken und wie können wir darauf reagieren", sagte Lew.

   Lew forderte am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington zugleich freundschaftliche Verhandlungen über den britischen EU-Austritt, um so den Märkten Vertrauen zu geben. Eine weiter hochintegrierte Verbindung zwischen der EU und Großbritannien sei in bestem Interesse Europas, der USA und der globalen Wirtschaft.

   Wegen des Flashcrashs des Pfund im frühen asiatischen Freitagshandel hatte der Gouverneur der Bank of England, Mark Carney, bereits die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich um eine Untersuchung gebeten.

   Lew mahnte, aus dem Vorfall keine voreiligen Schlussfolgerungen zu ziehen, sondern abzuwarten, welche Erkenntnisse die zuständigen Stellen bei ihren Überprüfungen gewännen.

  DJG/DJN/smh

   Dow Jones Newswires

   Von Ian Talley

WASHINGTON (Dow Jones)

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