Gegenofferte für LSE |
01.03.2016 11:23:46
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US-Börse ICE kommt Deutsche Börse bei Übernahme in die Quere
Über die Höhe eines eigenen Gebots will die ICE ebenfalls erst noch nachdenken. Sollte es zu einer Offerte kommen, hat die ICE nach britischem Übernahmerecht nun Zeit dafür bis spätestens zum 29. März.
Die Deutsche Börse ist einen Schritt weiter und strebt einen Zusammenschluss mit dem Londoner Wettbewerber an. Für ein formales Angebot hat der DAX-Konzern Zeit bis zum 22. März.
Die Londoner Börse teilte unterdessen mit, dass man bisher noch keine Offerte von der ICE erhalten habe. Es sei auch unklar, ob die US-Börse überhaupt ein Angebot machen werde. Die Gespräche mit der Frankfurter Börse würden unterdessen Fortschritte machen, so die LSE am Dienstag.
LSE-Aktie schießt um über sieben Prozent nach oben
Ein Gegengebot seitens der ICE würde laut Analysten nicht überraschen, genauso wenig wie eines von der CME aus Chicago. Beiden US-Börsen wird schon seit längerem Interesse an der LSE nachgesagt.
Am Aktienmarkt steht nun insbesondere die Frage im Blick, ob die Deutsche Börse möglicherweise ihr Angebot für die LSE erhöhen könnte. Das wird von Beobachtern aber als nicht sehr wahrscheinlich angesehen, da die Börse finanziell mit der ICE wohl nicht mithalten könne. Die Aktie der Deutschen Börse gewinnt 1,4 Prozent, LSE schießen um über 7 Prozent nach oben.
Die LSE und die Deutsche Börse hatten vor einer Woche angekündigt, über eine Fusion unter Gleichen zu verhandeln. Bei einem Zusammenschluss entstünde eine Megabörse. Mit einer kombinierten Marktkapitalisierung von rund 25 Milliarden Euro entstünde der zweitgrößte Börsenbetreiber weltweit und der größte in Europa. Eine gemeinsame Gruppe würde sich auf Augenhöhe bewegen mit den Platzhirschen CME aus Chicago und der ICE aus Atlanta im US-Bundesstaat Georgia.
Es ist bereits der dritte Anlauf der beiden europäischen Börsen, sich gemeinsam dem schärfer werdenden internationalen Wettbewerb zu stellen. Zur Jahrtausendwende und dann noch einmal im Jahr 2004 hatten Frankfurt und London zwei Mal vergeblich versucht, gemeinsame Sache zu machen. Das mögliche Gegenangebot der Amerikaner macht die Situation nun nicht leichter.
Sollte die Fusion dennoch gelingen, entfielen auf die Aktionäre der Deutschen Börse 54,4 Prozent an dem neuen Unternehmen, der Rest läge bei den Aktionären der LSE, wie die beiden europäischen Börsen bereits vorläufig festgelegt haben.
DJG/jhe/kla
Dow Jones Newswires
FRANKFURT (Dow Jones)
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