Abkühlung am US-Arbeitsmarkt 01.09.2023 14:46:00

US-Arbeitslosenquote fällt höher aus - Jobwachstum im August stärker als erwartet

US-Arbeitslosenquote fällt höher aus - Jobwachstum im August stärker als erwartet

Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat im August 187.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Zuwachs um 170.000 erwartet.

Die Angaben für die beiden Vormonate wurden kumuliert um 110.000 Jobs nach unten revidiert: Das Ministerium meldete für Juli nun ein Stellenplus von 157.000 (vorläufig: 187.000) und für Juni von 105.000 (vorläufig: 185.000).

Die separat erhobene Arbeitslosenquote stieg im August auf 3,8 von 3,5 Prozent, während Ökonomen einen stabilen Wert von 3,5 Prozent erwartet hatten. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.

Die sogenannte Erwerbsquote - also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter - stieg von 62,6 auf 62,8 Prozent.

Die US-Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent auf 33,82 Dollar. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 4,3 (4,4) Prozent höher. Ökonomen hatten ein monatliches Plus von 0,3 Prozent und eine Jahresrate von 4,4 Prozent erwartet.

An den Terminmärkten wird damit gerechnet, dass die Federal Reserve bei der September-Sitzung die Zinssätze beibehalten wird; ein stabiles Zinsniveau ist zu 89 Prozent eingepreist. Die Fed hat seit März 2022 einen aggressiven Kampf gegen die Inflation geführt und den Leitzins von nahe null auf eine Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent angehoben.

Die Fed-Vertreter sind allerdings besorgt, dass sich der zugrunde liegende Preisdruck als hartnäckiger erweist, da ein angespannter Arbeitsmarkt es den Arbeitnehmern ermöglicht, höhere Löhne zu verhandeln, wodurch es schwieriger wird, die Inflation weiter zu senken. In diesem Fall könnte eine weitere Zinserhöhung nötig sein.

Bank: US-Arbeitsmarktbericht für Fed neutral

Der US-Arbeitsmarktbericht für August ist nach Ansicht von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, aus Sicht der US-Notenbank ein "neutraler Datenpunkt". "Die Anzahl der neugeschaffenen Stellen hat sich über die vergangenen Monate hinweg abgeschwächt. Auf der anderen Seite liegt die Anzahl der neugeschaffenen Stellen noch immer auf einem soliden Niveau", schreibt Gitzel in einem Kommentar. Die Fed könne also im September guten Gewissens von einer weiteren Zinsanhebung absehen. "Der Zinsgipfel ist erreicht."

WASHINGTON (Dow Jones)

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