04.09.2013 10:43:30

Uralkali-Chairman versucht Kunden zu beschwichtigen

   Von Olga Razumovskaya

   Der russische Düngemittelproduzent Uralkali sieht seine Marktposition durch die Verhaftung seines Chefs nicht beeinträchtigt. "Das Unternehmen ist stabil und gut aufgestellt und dies wird in keiner Weise beschädigt", sagte Alexander Voloschin, Chairman von Uralkali. Er gehe davon aus, dass alle Kunden von Uralkali verstünden, was derzeit eigentlich passiere. Der Konzern habe gute Aussichten, so Voloschin weiter. Trotz der dramatischen Entwicklungen der jüngsten Zeit liefen alle langfristigen Beziehungen weiter.

   Wladislaw Baumgertner, Chef von Uralkali, ist Ende August in Weißrussland verhaftet worden. Ihm wird vorgeworfen, als Chairman der Vertriebsgesellschaft Belarusian Potash Company (BPC) seine Macht "zum Zweck des persönlichen Nutzens" missbraucht zu haben. Über BPC hatte Uralkali bis vor Kurzem seine Kali- und Magnesiumprodukte vertrieben, gemeinsam mit dem Partner Belaruskali. Ende Juli waren die Russen überraschend aus dem Gemeinschaftsunternehmen ausgestiegen, sie wollen ihre Kaliexporte künftig selber in die Hand nehmen und ihre Produktionskapazitäten voll auszunutzen. Das hatte für Aufruhr gesorgt und Aktien von Kaliproduzenten auf Talfahrt geschickt.

   Baumgertner habe "dem Staat und den öffentlichen Interessen Weißrusslands erheblichen Schaden" zugefügt und auch dem staatlich kontrollierten Kaliproduzenten Belaruskali, stellt ein weißrussischer Untersuchungsausschuss fest. Ein Sprecher von Uralkali bezeichnete die Verhaftung als "skandalöse Provokation" und forderte die sofortige Freilassung des Managers. Einen entsprechenden Antrag habe man an das Außenministerium geschickt. Baumgertner sei auf Einladung von Ministerpräsident Michail Mjasnikowitsch nach Minsk gereist. Nach dem Treffen sei er am Flughafen verhaftet worden.

   Schließlich hat der Ausschuss auch eine Untersuchung beim führenden Uralkali-Aktionär, dem Milliardär Suleiman Kerimow, eingeleitet. Die Beziehungen zwischen Moskau und Minsk sind seitdem angespannt.

   Mit dem Ausstieg von Uralkali aus der Vertriebspartnerschaft BPC endete de facto ein weltweites Preiskartell für Kali. Zudem warnte der Uralkali-Chef seinerzeit, dass der Weltpreis für den Dünger im zweiten Halbjahr um rund 100 US-Dollar unter die Marke von 300 Dollar fallen könnte. Jahrelang wurde der Markt von zwei Kartellen beherrscht, BPC in Russland und Canpotex in Kanada. In Canpotex organisieren sich das kanadische Schwergewicht Potash sowie die Produzenten Mosaic und Agrium. Die deutsche K+S stand als unabhängiger Kalianbieter dazwischen. Die beiden Vertriebsgesellschaften verlangten in großen Märkten wie Indien und China die gleichen Preise. Einige Kunden zogen den Vergleich zum exklusiven Diamantenhandel. Allerdings bestritten die Unternehmen in der Vergangenheit, wie Kartelle zu arbeiten.

   In der vergangenen Woche nannte der Chef von Belaruskali, Waleri Kirijenko, Uralkalis Entscheidung zum Ausstieg aus BPC "unüberlegt". Das Land trifft die neue Situation hart, Kali ist ein wichtiger Devisenbringer.

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   September 04, 2013 04:41 ET (08:41 GMT)

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