28.11.2016 13:22:42
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UPDATE2/Störungen bei Telekom beschäftigen die Regierung
--Router bei 900.000 Festnetz-Kunden betroffen
--Zahl geht laut Unternehmen zurück
--Ministerien eingeschaltet
(NEU: Bundesregierung)
Von Stefan Lange
BERLIN (Dow Jones)--Die mutmaßlichen Hackerangriffe auf Router von rund 900.000 Telekom-Kunden beschäftigen auch die Bundesregierung. Es würden Gespräche mit dem Unternehmen geführt, erklärte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin. Details nannte er nicht. Die Telekom hatte zuvor bekannt gegeben, dass es seit Sonntagnachmittag bei rund 900.000 der mehr als 20 Millionen Festnetzkunden zu Router-Problemen komme. Am Montag ergänzte das Unternehmen, die Zahl der betroffenen Kunden gehe zurück. Ein Strom-Reset schaffe häufig Abhilfe.
Wie eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums erklärte, wurde auch die dem Ministerium unterstehende Bundesnetzagentur am Sonntag von der Telekom über die Störungen informiert. Die Telekom habe entsprechend der Vorgaben im Telekommunikationsgesetz (TKG) gehandelt. "Art und Umfang der Störung werden jetzt noch genauer analysiert", sagte die Sprecherin. Seitens des Unternehmens seien aber alle Vorgaben eingehalten worden.
Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte, das Regierungshandeln sei nicht eingeschränkt. "Die Regierung ist natürlich voll handlungsfähig", sagte Seibert. Der Vorfall zeige aber, wie richtig und wichtig die Aufmerksamkeit sei, die die Bundesregierung dem Thema Cybersicherheit widme. "Das ist eine Aufgabe, die wir als Staat, die Wirtschaft, aber auch als Gesamtgesellschaft sehr ernst nehmen müssen und ernst nehmen."
Netz läuft, Router nicht Die Telekom teilte mit, dass die überwiegende Mehrheit der Kunden die Dienste des Unternehmens uneingeschränkt nutzen könne. Auch das Netz an sich laufe störungsfrei. Allerdings komme es seit Sonntagnachmittag bei einer ganzen Reihe von Kunden zu Beeinträchtigungen. "Betroffen sind rund 900.000 der insgesamt über 20 Millionen Festnetz-Kunden mit bestimmten Routern. Welche Router genau betroffen sind, wird derzeit noch geprüft", erklärte das Unternehmen.
Ein klares Fehlerbild gibt es laut Telekom nicht. "Manche erleben zeitweise Einschränkungen oder sehr starke Schwankungen in der Qualität, es gibt aber auch Kunden bei denen derzeit gar nichts geht", erklärte das Unternehmen. Aufgrund des Fehlerbildes sei nicht auszuschließen, "dass auf Router gezielt Einfluss von außen genommen wurde, mit dem Ergebnis, dass sie sich nicht mehr im Netz anmelden können".
Kurz den Stecker ziehen Die Telekom empfahl ihren Kunden weiterhin, "bei Problemen den Router vom Netz zu nehmen", auch wenn das am Sonntag womöglich nicht den gewünschten Erfolg gebracht habe. "Wir bringen ständig neue Lösungen ins Netz ein", hieß es weiter.
Falsch sind laut Unternehmen Meldungen, dass besonders die Ballungsgebiete betroffen seien. "Dem ist nicht so, es gibt keinen lokalen Schwerpunkt", erklärte die Telekom. Die Häufung des Fehlerbildes in den Ballungsgebieten ergebe sich aus der Bevölkerungsverteilung und sei somit "ausschließlich ein statistisches Ergebnis".
Kontakt zum Autor: stefan.lange@wsj.com
DJG/stl/bam
(END) Dow Jones Newswires
November 28, 2016 06:52 ET (11:52 GMT)
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