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28.02.2013 20:26:31
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UPDATE2: Bundeskartellamt durchsucht Büros von ThyssenKrupp
-- ThyssenKrupp-Räume und zwei weitere Unternehmen durchsucht
-- Behörden prüfen Absprachen bei Stahllieferungen
-- ThyssenKrupp arbeitet mit Behörden zusammen
(NEU: ThyssenKrupp-Chef Hiesinger)
Von Matthias Goldschmidt
Nach dem Schienenkartell gibt es neue Vorwürfe gegen ThyssenKrupp. Das Bundeskartellamt hat am Donnerstag Geschäftsräume von ThyssenKrupp Steel Europe und zwei weiteren Unternehmen der Stahlbranche durchsucht. Dabei geht es um Stahllieferungen für die Automobilindustrie in Deutschland.
Wie das Bundeskartellamt mitteilte, ist es dem Verdacht nachgegangen, dass Unternehmen auf dem Markt für den Vertrieb von Bandstahl und sogenannten Halbzeugen wettbewerbsbeschränkende Absprachen getroffen haben soll. Durchsucht wurden vier Unternehmensstandorte in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen sowie Wohnungen verdächtiger Personen. Zur Identität der Betroffenen machte die Behörde keine Angaben.
ThyssenKrupp selbst teilte mit, zum Kreis der Verdächtigen zu gehören und versicherte, mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten. Konzernchef Heinrich Hiesinger, der nach Skandalen wie der Teilnahme an dem sogenannten Schienenkartell eine neue Unternehmenskultur bei der ThyssenKrupp AG etablieren will, demonstriert Härte: "Sollten die veranlassten Untersuchungen ergeben, dass sich die Vorwürfe erhärten, werden wir hart durchgreifen", so Hiesinger. Wer beim Kulturwandel nicht mitziehe "hat bei uns nichts zu suchen", fügte der Manager hinzu. Der aktuelle Vorfall passe nicht zum Leitbild von Thyssen. Eine Kulturveränderung in Unternehmen dauere aber Jahre. Es sei Kärrnerarbeit, ein Unternehmen im Inneren umzustellen.
Das Ausmaß der Absprachen bleibt noch unklar. Hiesinger sagte auf einer Veranstaltung vor Mitgliedern der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Nordrhein-Westfalen, er wisse noch nicht, auf welches Umsatzvolumen sich die Vorwürfe der Absprache beziehen. Er sprach aber davon, dass sich der Kartellverdacht auf mehrere Jahre bezieht und bestimmte Stahlgüten betreffe.
Der DAX-Konzern war in den vergangenen Monaten schon einmal wegen seiner Beteiligung an einem Kartell auf dem Schienenmarkt in die Kritik geraten. Wegen illegaler Absprachen wurden gegen Thyssen und die weiteren Mitglieder des Schienenkartells im Juli vergangenen Jahres Geldbußen von insgesamt 124,5 Millionen Euro verhängt. Zudem hat die Deutsche Bahn den Konzern auf Schadensersatz verklagt. Medienberichten zufolge fordert die Bahn eine Dreiviertel Milliarde Euro.
--Hendrik Varnholt hat zu diesem Bericht beigetragen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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February 28, 2013 13:56 ET (18:56 GMT)
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