07.11.2014 15:52:30
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UPDATE: US-Arbeitsmarkt weiter in guter Form
--Stellenzuwachs geringer als erwartet
--Arbeitslosenquote sinkt überraschend
--Erwerbsquote legt wieder zu
(NEU: Analysten)
Von Andreas Plecko und Eric Morath
Der US-Arbeitsmarkt präsentiert sich weiter in guter Form. Im Oktober blieb die Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze zwar etwas hinter den Schätzungen zurück, dafür sank jedoch die Arbeitslosenquote wider Erwarten. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, stieg die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 214.000, während von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte einen Stellenzuwachs um 233.000 erwartet hatten.
"Es war keine schlechte Zahl, aber doch ein bißchen enttäuschend", sagte Analyst Larry Milstein von R.W. Pressprich & Co. "Die Wirtschaft bewegt sich in die richtige Richtung, aber nicht mit einer Geschwindigkeit, die das Vorziehen einer Zinserhöhung nötig machen würde. Die Fed kann abwarten, was einen Deckel auf die Anleihenrenditen hält."
Die Angaben für den Vormonat wurden indessen spürbar nach oben revidiert: Das Ministerium meldete für September nun ein Stellenplus von 256.000, nachdem zunächst ein Anstieg um 248.000 gemeldet wurde. Seit Jahresbeginn haben die US-Firmen im Durchschnitt mehr als 220.000 Jobs pro Monat geschaffen.
Die separat erhobene Arbeitslosenquote sank im Oktober überraschend auf 5,8 von 5,9 Prozent im Vormonat, Ökonomen hatten eine Stagnation erwartet. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden. Die Arbeitslosenquote liegt nun auf dem niedrigsten Stand seit 2008, dem Jahr, als die große Finanzkrise ausbrach.
Der Rückgang der Arbeitslosenquote beruhte nicht darauf, dass mehr Amerikaner sich frustriert vom Arbeitsmarkt zurückgezogen haben, denn die sogenannte Partizipationsrate - also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter - stieg auf 62,8 von 62,7 Prozent.
Die durchschnittlichen US-Stundenlöhne stiegen den Angaben zufolge um 0,03 Dollar auf 24,57 Dollar. Binnen Jahresfrist liegen die Löhne damit um 2 Prozent höher, eine Rate, die nur wenig über der milden Inflationsrate von 1,7 Prozent liegt.
Analyst David Ader spricht in einer ersten Reaktion von einem "guten Jobreport", besonders wegen der gesunkenen Arbeitslosenquote. "Die Kompassnadel der Fed für den geldpolitischen Kurswechsel dürfte davon nicht bewegt werden."
Obwohl der US-Arbeitsmarkt seit geraumer Zeit gute Daten liefert, haben viele Fed-Ratsmitglieder wegen der vielen Langzeitarbeitslosen und der hohen Zahl von Teilzeitbeschäftigten die Sorge, dass die Erholung am Arbeitsmarkt nicht komplett ist. Die meisten Experten erwarten daher die erste Zinserhöhung erst für Mitte 2015.
In ihrem jüngsten Kommuniqué hatte die Fed allerdings zum ersten Mal explizit darauf hingewiesen, dass die Zinsen schneller steigen könnten, sollte der Arbeitsmarkt eine schnellere Erholung zeigen als unterstellt und die Inflation anziehen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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November 07, 2014 09:22 ET (14:22 GMT)
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