05.11.2014 12:41:31
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UPDATE: Ungebrochener Trend zur Automatisierung beflügelt Kuka
-- Trend zur Automatisierung ungebrochen
-- Zukäufe machen sich für KUKA bezahlt
-- Kuka von Erfolg bei laufender Swisslog-Übernahme überzeugt
-- Kuka will Swisslog-Kauf mit Kapitalerhöhung teilfinanzieren
-- Kapitalerhöhung bringt fast 90 Millionen Euro ein
(NEU: Details, Aussagen aus der Telefonkonferenz, Kapitalerhöhung)
Von Britta Becks
Der anhaltende Trend zur Automatisierung hat dem Roboter- und Anlagenbauer Kuka erneut ein starkes Quartal beschert. Der Auftragsbestand stieg auf ein Rekordniveau. Auch die jüngsten Zukäufe steuerten ihren Teil dazu bei. Die noch laufende Übernahme der schweizerischen Swisslog will der MDAX-Konzern bis Ende des Jahres in trockenen Tüchern haben. Mit der heute auf den Weg gebrachten Kapitalerhöhung wollen die Augsburger diese Akquisition wie angekündigt teilweise finanzieren.
Dank der ungebrochenen Nachfrage bekam Kuka von Juli bis September 30 Prozent mehr Aufträge in die Bücher als vor einem Jahr. Zum Auftragseingang von 556 Millionen Euro steuerten die Zukäufe Reis Robotics und Alema 26,4 Millionen Euro bei. Lässt man diese beiden Zukäufe außer Acht, kletterte der Ordereingang immer noch um fast 24 Prozent. Mit 1,29 Milliarden Euro erreichte der Auftragsbestand Ende September ein Rekordniveau. Dies sichert die Auslastung bis weit in die erste Hälfte nächsten Jahres hinein.
Umsatzseitig verpassten die Zukäufe Kuka ebenfalls einen kräftigen Schub. Insgesamt kletterten die Erlöse um knapp 19 Prozent auf 539,3 Millionen Euro. Die neu erworbenen Unternehmen trugen 32,8 Millionen Euro dazu bei. Ohne Reis und Alema wuchs Kuka immerhin noch um 11,5 Prozent. Die beiden Geschäftsbereiche Robotics und Systems erzielen jeweils neue Quartalsrekorde.
Operativ verdiente Kuka mit 36,8 Millionen Euro gut 22 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Zukauf Reis schaffte auf EBIT-Basis wie geplant im dritten Quartal den Turnaround. Die EBIT-Marge verbesserte sich auf Konzernebene auf 6,8 Prozent von 6,6 Prozent im Vorjahr. Unterm Strich konnte Kuka den Gewinn deutlich um mehr als 50 Prozent auf 22,6 Millionen Euro steigern.
Die im August angehobene Jahresprognose hat weiterhin Bestand. Demnach soll der Umsatz um 10 Prozent auf rund 2 Milliarden Euro steigen. "Aktuell sehen wir die Kundennachfrage auf hohem Niveau stabil, mit deutlich positiven Impulsen aus China und den USA", sagte Kuka-Chef Till Reuter. Auch die Autobranche lässt nach seinen Worten keinerlei Anzeichen von Schwäche erkennen.
Vom Umsatz sollen in diesem Jahr rund 6,5 Prozent als operativer Gewinn im Unternehmen verbleiben. Das wären zwar weniger als die 6,8 Prozent im Vorjahr, allerdings ist dieser Rückgang der Profitabilität in erster Linie auf die Übernahme von Reis Robotics und den damit verbundenen Kosten für Restrukturierung und Integration zurückzuführen.
In diesem Jahr wird Reis laut dem Kuka-Chef noch einen EBIT-Verlust von rund 5 bis 10 Millionen Euro einfahren. Im kommenden Jahr soll die Profitabilität von Reis laut Reuter jedoch ganz klar gesteigert werden.
Mit Blick auf die noch laufende Übernahme der Swisslog Holding AG ist Kuka überzeugt, das selbstgesetzte Ziel zu erreichen und zwei Drittel der Aktien angedient zu bekommen. Aktuell liegt die Annahmequote bei 50,2 Prozent. Aktionäre haben noch bis Übermorgen Zeit, Kuka ihre Aktien anzudienen. Danach folgt jedoch noch eine weitere Annahmefrist, die am 6. Dezember endet.
Da die Augsburger vom Erfolg bei der Swisslog-Übernahme überzeugt sind, haben sie die für die Finanzierung eingeplante Kapitalerhöhung bereits heute auf den Weg gebracht. Kuka hat die Anzahl der auszugebenden Aktien auf gut 1,79 Millionen Stück festgelegt, womit dem Unternehmen ein Brutooerlös von 87,85 Millionen Euro zufließt.
Durch den Zusammenschluss von Kuka und Swisslog soll ein globaler Anbieter integrierter Automationslösungen für eine Vielzahl von Branchen mit einem konsolidierten Pro-forma-Umsatz von 2,3 Milliarden Euro entstehen. Dabei soll Swisslog als Marke erhalten bleiben und als eigene Sparte im Kuka-Konzern fortgeführt werden.
Die Portfolien der beiden Unternehmen ergänzen sich. Kuka beliefert vornehmlich Kunden in der Automobilindustrie sowie zunehmend auch in anderen Branchen, wie zum Beispiel der Luftfahrtindustrie oder dem Werkzeugmaschinenbau. Die Schweizer bieten Automatisierungslösungen für Krankenhäuser, Lager- und Verteilzentren an mit einem Fokus auf den Segmenten Handel inklusive E-Commerce, Pharma und Nahrungsmittel im Kühl- und Tiefkühlbereich.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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November 05, 2014 06:10 ET (11:10 GMT)
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