25.02.2016 08:11:46

UPDATE/Telekom 2016 dank US-Geschäft weiter auf Wachstumskurs

   -- Telekom will beim EBITDA um 6 Prozent zulegen

   -- Dividende 2015 soll um 10 Prozent auf 0,55 Euro/Aktie steigen

   -- Viertquartalszahlen über Erwartungen

   (NEU: Details)

   Von Archibald Preuschat

   BONN (Dow Jones)--Die Deutsche Telekom will nach einem recht soliden Schlussquartal 2015 im laufenden Jahr weiter wachsen. Treiber dafür ist das starke Geschäft in den USA. Im gesamten Vorjahr hat der Konzern seine eigenen Erwartungen übertroffen und will den Aktionären eine um 10 Prozent höhere Dividende zahlen.

   Für das laufende Jahr hat sich der DAX-Konzern ein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 21,2 Milliarden Euro vorgenommen, 6 Prozent mehr als 2015. Beim Free Cashflow rechnet die Telekom mit einem Plus von 8 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro. Auch beim Umsatz will sie zulegen.

   Im abgelaufenen Jahr war es gut für die Telekom gelaufen: Fast alle relevanten Kennzahlen stiegen prozentual zweistellig, ein Wachstum, was der Ex-Monopolist seit einem Jahrzehnt nicht mehr gezeigt hatte. Darum sollen die Aktionäre eine auf 0,55 von 0,50 Euro je Aktie angehobene Dividende erhalten, das ist 1 Cent mehr als am Markt erwartet.

Schlussquartal mit Gewinnschub Im Schlussquartal legte der Konzern aus Bonn beim Umsatz um 5 Prozent auf 17,86 Milliarden Euro zu, das um Sondereffekte bereinigte EBITDA, eine zentrale Kennziffer des DAX-Unternehmens, verbesserte sich um 15,7 Prozent auf 5,14 Milliarden Euro.

   Von Dow Jones befragte Analysten hatten mit einem Umsatz von 17,76 Milliarden Euro und einem bereinigten EBITDA von 5,0 Milliarden Euro gerechnet.

   Unterm Strich verdiente die Telekom 946 Millionen Euro, wegen Restrukturierungs- und Integrationskosten stand hier im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 110 Millionen Euro.

   Die Telekom hat somit ihre selbst gesteckten Ziele übererfüllt. Das ehemalige Staatsunternehmen wollte 2015 ein bereinigtes EBITDA von rund 18,3 Milliarden Euro und einen Free Cashflow von rund 4,3 Milliarden Euro erzielen. Dabei ging die Telekom von einem Euro-Kurs von 1,33 Dollar aus. Aufgrund des stärkeren Dollar fielen die berichteten Werte aber höher aus. Am Ende lag das Gesamtjahres-EBITDA bei 19,9 Milliarden Euro und der Free Cashflow bei 4,55 Milliarden Euro.

Geänderte US-Vertriebspolitik wirkt sich auch auf Muttergesellschaft aus Der historische Vergleich der Zahlen hinkt dagegen etwas. Denn in den USA geht die Telekom beim Vertrieb neue Wege, was sich auch auf die Finanzdaten auswirkt. Dort müssen Kunden Smartphones nicht mehr kaufen, sondern können es sich über den Zeitraum von 18 Monaten "leihen", und bei Bedarf auch gegen ein neues tauschen. "Jump on demand", heißt die Offerte von T-Mobile US, die beträchtliche Auswirkungen auf das Zahlenwerk der US-Tochter und somit auch des DAX-Konzerns hat.

   Da das Gerät nicht verkauft wird, schreibt T-Mobile US die Kosten für das Telefon über einen Zeitraum von 18 Monaten ab. Somit sind diese Abschreibungen in der Kern-Kennziffer des Konzerns, dem um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), nicht enthalten, und das bereinigte EBITDA wird positiv beeinflusst.

   Hinzu kommt, dass T-Mobile US ihren Kunden nun auch anbietet, ungenutztes Datenvolumen in den Folgemonat zu übertragen, was das EBITDA negativ beeinflusst, da Umsätze aufgrund der Übertragbarkeit des Datenvolumens nur noch abgegrenzt gebucht werden können, und somit bilanztechnisch weniger Ergebnis anfällt.

Rückläufiger Quartalsumsatz in Deutschland und Europa Hierzulande musste die Telekom beim Umsatz im Schlussquartal ein Minus von 1,1 Prozent auf 5,66 Milliarden Euro hinnehmen, während das bereinigte EBITDA mit 2,09 Milliarden Euro um 4,3 Prozent über dem Vorjahreswert lag. Im Mobilfunk sanken die Umsätze mit mobilen Diensten, also ohne Berücksichtigung des Verkaufs von Endgeräten, um 0,4 Prozent. Bereinigt um die Subventionierung von Magenta-Eins-Kunden, waren sie laut Telekom aber in etwa stabil. Vodafone meldete hier für denselben Zeitraum ein Minus von 1,7 Prozent.

   Negative Vorzeichen stehen nach wie beim Europa-Geschäft der Telekom: Der Umsatz sank um 2,6 Prozent, das bereinigte EBITDA um 5,3 Prozent zurückging. Das im Umbruch befindliche Großkundengeschäft legte beim Umsatz leicht um 0,7 Prozent zu. Die bereinigte EBIT-Marge der Geschäftseinheit Market Unit, die im Wesentlichen das Geschäft mit externen Kunden abbildet, sank um 1,8 Prozentpunkte auf jetzt 4,6 Prozent.

   Beim Wachstumstreiber T-Mobile US, der seine Zahlen bereits in der vergangenen Woche vorgelegt hatte, stieg in Euro und nach hiesigen Bilanzierungsstandards der Umsatz um 15,5 Prozent auf 7,52 Milliarden Euro, während das bereinigte EBITDA sogar um 53,1 Prozent auf 2,08 Milliarden Euro wuchs. Hier verzerren die geschilderten Effekte aus dem "Jump on demand"-Programm den Vergleich aber etwas.

   Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com

   DJG/apr/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   February 25, 2016 01:41 ET (06:41 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 01 41 AM EST 02-25-16

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS)mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) 33,60 3,07% Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS)

Indizes in diesem Artikel

Dow Jones 42 801,72 0,52%