14.11.2016 10:15:46
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UPDATE/Siemens stärkt mit Milliarden-Deal sein Software-Geschäft
-- Siemens kauft Mentor Graphics für 4,5 Milliarden Dollar
-- Siemens rechnet mit positivem Effekt auf EBIT und Ergebnis je Aktie drei Jahre nach Vollzug
-- Mentor-Graphics-Großaktionäre signalisieren Zustimmung zur Transaktion
-- Zukauf soll im 2. Quartal des nächsten Kalenderjahres in trockenen Tüchern sein
(NEU: weitere Details)
Von Archibald Preuschat
FRANKFURT (Dow Jones)--Siemens baut sein Softwaregeschäft mit einer Milliardenübernahme in den USA aus. Für 37,25 US-Dollar je Aktie oder insgesamt 4,5 Milliarden Dollar erwirbt der deutsche Industriekonzern den Designautomatisierungs- und Industriesoftware-Anbieter Mentor Graphics. Die am Montag bekannt gegebene Transaktion soll im zweiten Quartal des kommenden Kalenderjahres in trockenen Tüchern sein.
Mit dem Kauf erweitert der Dax-Konzern sein sogenanntes Digital Enterprise Portfolio um Mentors Lösungen für elektronisches Systemdesign, Simulation und Herstellungslösungen. Diese Fähigkeiten werden für vernetzte Smart-Produkte wie etwa autonome Fahrzeuge benötigt, heißt es in einer Mitteilung weiter.
"Mentor komplementiert unser starkes Angebot bei Mechanik und Software mit dem Design, Test und der Simulation von elektrischen und elektronischen Systemen", sagte Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstand von Siemens in einer Mitteilung.
Positive Auswirkungen auf EBIT und Ergebnis je Aktie erwartet Auch finanziell soll sich der Zukauf lohnen. Siemens rechnet mit Synergien beim EBIT von 100 Millionen Euro im vierten Jahr nach Abschluss der Transaktion aus einer Kombination von Umsatzwachstum und erwarteter Margenverbesserung. Darüber hinaus soll der Zukauf im dritten Jahr nach Abschluss der Übernahme zum Ergebnis je Aktie des Dax-Konzerns beitragen.
Anleger reagierten zunächst relativ unbeeindruckt auf den Milliarden-Deal von Siemens: Die Aktie notierte im frühen Handel 1,3 Prozent höher bei 109,55 Euro, während der Leitindex Dax um 1,1 Prozent zulegt.
Mentor hat seinen Sitz in Wilsonville, Oregon, und beschäftigt Mitarbeiter in 32 Ländern weltweit. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016 per 31. Januar 2016 erzielte Mentor einen Umsatz von ca. 1,2 Milliarden US-Dollar und eine bereinigte Marge von 20,2 Prozent.
Mentor hat große Kundenbasis in Schlüsselindustrien Den Angaben zufolge verfügt Mentor über eine große und diversifizierte Kundenbasis von System- und Halbleiteranbietern mit über 14.000 weltweiten Kunden im Bereich Kommunikation, Computer, Unterhaltungselektronik, Halbleiter, Netzwerke und Luft- und Raumfahrt, Multimedia sowie Transportindustrie. Mentor gilt laut Siemens zudem als globaler Marktführer in strategischen Industriesegmenten wie IC-Design, Test und Fertigung, Entwurf und Analyse von elektronischen Systemen einschließlich der Automobilelektronik. Das Geschäft von Mentor will Siemens in seine wachstumsstarke Division Digital Factory integrieren.
Großaktionäre von Mentor Graphics sind diverse Fonds-Gesellschaften, unter ihnen Black Rock und Elliott. Letzterer soll bereits seine Zustimmung zum Verkauf an Siemens signalisiert haben. Die Transaktion obliegt gleichwohl der üblichen regulatorischen und kartellrechtlichen Bedingungen.
Zweiter Deal von Siemens im Softwarebereich binnen einer Woche Der Kauf von Mentor ist die zweite Transaktion von Siemens binnen einer Woche. Erst am vergangenen Donnerstag hatte Siemens eine strategische Allianz mit Bentley Systems bekannt gegeben, um sich im Bereich der Simulationssoftware zu verstärken. Der Kauf von Mentor Graphics ist gleichwohl der größte Deal von Siemens seit dem 7,6 Milliarden Dollar teuren Erwerb des Öl- und Gasindustriezulieferers Dresser Rand, der im im Herbst 2014 bekannt gegeben wurde.
Mitarbeit: Markus Klausen und Hans-Joachim Koch
Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com
DJG/apr/kla
(END) Dow Jones Newswires
November 14, 2016 03:45 ET (08:45 GMT)
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