05.04.2013 18:00:30
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UPDATE: Schwacher US-Arbeitsmarkt ebnet Weg für QE3-Verlängerung
Von Jeffrey Sparshott und Christian Grimm
Enttäuschende Daten vom US-Arbeitsmarkt stärken die Tauben bei der US-Zentralbank. Der kräftige Hieb, den die Erholung bei der Beschäftigung einstecken musste, ist ein starkes Argument dafür, dass Wertpapierkaufprogramm QE3 weiterlaufen zu lassen. In den vergangenen Wochen hatten mehrere US-Währungshüter immer wieder darauf gedrängt, das Programm schon im Sommer abzuschwächen.
Prominente Fürsprecher dieses geordneten Rückzugs sind beispielsweise der Chef der Fed-Filiale von Dallas, Richard Fisher, und der Präsident der St. Louis Fed, James Bullard. Weil die US-Unternehmen im März aber lediglich 88.000 zusätzliche Jobs geschaffen haben, sind die beiden Notenbanker wieder ins Hintertreffen geraten.
Fed-Chairman Ben Bernanke hatte bei der Pressekonferenz nach der März-Sitzung der Fed vor einem zu zeitigem Ausstieg gewarnt. Die Notenbank solle erst aus QE3 aussteigen, wenn die Erholung am Arbeitsmarkt Substanz gewonnen hat.
Seit Januar kauft die Zentralbank jeden Monat heimische Staatsanleihen und Hypothekenpapiere im Wert von 85 Milliarden US-Dollar. Das soll so lange geschehen, bis die Arbeitslosenquote auf 6,5 Prozent gefallen ist. Aktuell steht sie bei 7,6 Prozent. Durch das Eingreifen an den Märkten sollen die langfristigen Zinsen gesenkt werden, so dass Investitionen billiger werden und sich Häuslebauer leichter einen Kredit besorgen können.
"Die USA sind immer noch nicht in der Lage, die früher durchschnittlichen Wachstumsraten zu erreichen", sagte Paul Ashworth, Chefvolkswirt von Capital Economics. Er und seine Kollegen hatten für März vorausgesagt, dass 200.000 neue Stellen entstehen würden. Doch die automatischen Ausgabenkürzungen im US-Staatshaushalt haben tiefere Kratzer in der Bilanz der US-Wirtschaft hinterlassen, als es die Analysten vorhergesehen haben.
Trotz der schwachen Daten fiel die Arbeitslosenrate auf 7,6 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit Dezember 2008. Allerdings ist der Erfolg nur ein vermeintlicher: Im März haben sich wieder mehr frustrierte Amerikaner von der aktiven Bevölkerung verabschiedet und stehen dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung. "Diese Bewegung geht weit über das hinaus, was demografische Gründe erklären können und dürfte von der Fed mit Sorge betrachtet werden", sagt Commerzbank-Volkswirt Christoph Baltz. Auch er geht jetzt davon aus, dass die Fed am Drücker bleiben wird.
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April 05, 2013 11:29 ET (15:29 GMT)
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