06.10.2008 19:51:00

UPDATE: SAP bekommt Auswirkungen der Finanzkrise zu spüren

(NEU: Aussagen des Managements)

Von Dorothee Tschampa Dow Jones NEWSWIRES WALLDORF(Dow Jones)--Die SAP AG hat zum Ende des dritten Quartals die Auswirkungen der Finanzkrise zu spüren bekommen. Das Geschäft des Walldorfer Softwarekonzerns habe in den letzten beiden Wochen des Septembers einen "abrupten und unerwarteten Abschwung" erlebt, teilte SAP am Montag mit.

   Der DAX-Konzern legte erste Indikationen für die Umsatzentwicklung im Quartal vor, die ein Händler als "sehr schwach" bezeichnete. Die Aktie geriet entsprechend stark unter Druck und schloss mit einem Minus von 16,4% bei 28,84 EUR. Nach vorläufigen Zahlen lagen die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse (US-GAAP) im dritten Quartal bei 1,970 Mrd bis 1,980 Mrd EUR (Vj: 1,74 Mrd EUR). Dies entspricht einer Steigerung von 13% bis 14%. Auf bereinigter Basis und ohne Berücksichtigung der Wechselkurseinflüsse (Non-GAAP) gab SAP die Steigerung mit 20% bis 21% an.

   Bei den Softwareerlösen rechnet SAP mit einem Wert zwischen 740 Mio und 750 Mio EUR (Vj: 715 Mio EUR) und nannte ein Wachstum von 4% bis 5%. Zum operativen Ergebnis sowie dem Gesamtumsatz will sich das Unternehmen erst am 28. Oktober äußern. Dann soll auch ein aktualisierter Ausblick für das Geschäftsjahr 2008 vorgelegt werden.

   Noch am 24. September hatte das Unternehmen seine Margen-Prognose für das Gesamtjahr bestätigt, wonach auf Non-GAAP-Basis eine operative Marge am oberen Ende der Spanne von 28,5% bis 29% erzielt werden soll. Am Montag sagte Finanzvorstand Werner Brandt nur, derzeit könne man nichts zum Ausblick sagen. Co-CEO Henning Kagermann ergänzte, dass niemand die außergewöhnlichen Entwicklungen der letzten beiden Septemberwochen habe vorhersehen können.

   Die Kunden hätten ihre Bestellungen vorerst zurückgestellt, sagte Kagermann. Dies sei vor allem bei den mittelständischen Unternehmen zu beobachten gewesen, ergänzte Co-CEO Leo Apotheker. Dabei hätten auch Fragen der Finanzierung eine Rolle gespielt. "Wir berichten heute Zahlen, die unter unsere Erwartungen und denen des Marktes liegen," räumte Kagermann ein.

   Als Teil der Maßnahmen, um die Kosten im Unternehmen zu senken, kündigte Kagermann einen sofortigen Einstellungsstopp an. Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen, würden nicht ersetzt. Des Weiteren würden die variablen Ausgaben gekappt. "Wir sind vorbereitet, um auf das Marktumfeld zu reagieren," sagte Kagermann.

   Gleichzeitig bekräftigte Kagermann, die Geschäftsgrundlage sei "intakt". Der Manager verwies auf die erzielte zweistellige prozentuale Wachstumsrate. Zudem gehe SAP davon aus, Marktanteile gewonnen zu haben.

   Nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs sei bei den Software- und softwarebezogenen Serviceerlösen nach Non-GAAP-Zahlen eine Steigerung von 25% bis 26% erzielt worden. Damit liege man in der Mitte der angestrebten Steigerungsrate von 24% bis 27%. Allerdings hatte SAP bei Mitteilung der Zweitquartalszahlen Ende Juli angekündigt, man wolle das obere Ende der Spanne erreichen.

   Regional entwickelte sich das Geschäft in der Region Asien-Pazifik-Japan am dynamischsten. Für diese Region meldet SAP ein Wachstum der Software- und Softwarebezogenen Serviceerlöse von rund 18%, während die Steigerungsrate in der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) auf rund 14% beziffert wird. Für die Region Amerika wurde mit einem Plus von 12% der geringste Anstieg zum Vorjahresquartal berichtet.

Webseite: http://www.sap.de/

-Von Dorothee Tschampa und , Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 114; dorothee.tschampa@dowjones.com (Rüdiger Schoß hat zu diesem Bericht beigetragen).

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   October 06, 2008 13:48 ET (17:48 GMT)

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