03.12.2015 12:06:46

UPDATE/Putin kündigt weitere Maßnahmen gegen Türkei an

   --Kreml will Sanktionen gegen Türken über Landwirtschaft hinaus verschärfen

   --Putin verlangt breites Bündnis gegen IS

   --Präsident will Wirtschaft modernisieren

   (NEU: Putin zur wirtschaftlichen Lage)

   Von Christian Grimm

   BERLIN/MOSKAU (Dow Jones)--Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets weitere Sanktionen gegen die Türkei angekündigt. Wer glaube, mit dem Stopp der Tomatenlieferungen davonzukommen, habe sich getäuscht, sagte Putin am Donnerstag in Moskau bei seiner Rede zur Lage der Nation.

   Russland hat nach dem Abschuss eines Bombers durch die türkische Luftwaffe mit dem Importstopp für Agrarprodukte aus der Türkei reagiert. Ab dem 1. Januar 2016 ist die Einfuhr von Hühner- und Putenfleisch, Tomaten, Orangen, Weintrauben und Salz aus der Türkei verboten.

   Eine militärische Antwort gegen die Türkei schloss er aber aus. "Wir werden kein Säbelrasseln zulassen", betonte der Staatschef. Er erneuerte die Vorwürfe, dass die türkische Führung an der Finanzierung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verdient. "Wir wissen, wer in der Türkei alles in die eigene Tasche wirtschaftet", warnte Putin.

   Der Kremlchef rief die Welt in seiner Ansprache zu einer breiten internationalen Allianz unter dem Dach der Vereinten Nationen gegen die Dschihadisten auf. "Wir müssen eine einheitliche Front bilden, die mit einem Mandat der UN handelt", forderte Putin. Dem Westen warf er vor, mit seiner Politik den Nahen Osten und den Norden Afrikas ins Chaos gestürzt zu haben.

   Die russische Armee unterstützt in Syrien die Streitkräfte von Machthaber Baschar al-Assad und bombardiert sowohl die Anti-Assad-Rebellen als auch IS-Stellungen.

   Von der russischen Wirtschaft zeichnete Putin ein realistisches Bild. "Viele Industriezweige sind in einem Risikobereich angelangt." Die Lage sei schwierig, aber nicht kritisch. Der Präsident verlangte von den Behörden eine Modernisierungsstrategie, um die Abhängigkeit vom Öl- und Gasexport zu senken. Dafür versprach er Förderprogramme für einzelne Branchen und den Ausbau der Infrastruktur. "Wir müssen Produkte der neuesten Generation für den Weltmarkt herstellen", sagte Putin.

   Die russische Wirtschaft steckt wegen des Verfalls des Ölpreises und der westlichen Sanktionen in Folge der Ukraine-Politik in einer tiefen Krise. Im dritten Quartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um real 4,1 Prozent. Der Abschwung hat sich damit etwas abgeschwächt. Im zweiten Quartal musste noch ein Minus von 4,6 Prozent verdaut werden.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/chg/smh

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   December 03, 2015 05:35 ET (10:35 GMT)

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