UPDATE: ProSieben wächst zweistellig und bestätigt Jahresziele

   -- Umsatz legt prozentual zweistellig zu

   -- Bereinigtes EBITDA steigt um 4,8 Prozent

   -- ProSiebenSat.1 bestätigt Jahresziele

   (NEU: Weitere Details, Hintergrund)

   Von Archibald Preuschat und Stefanie Haxel

   Die TV-Senderkette ProSiebenSat.1 ist im zweiten Quartal prozentual zweistellig gewachsen und hat ihre Ziele für das Gesamtjahr bekräftigt. Sowohl die Erlöse aus TV-Werbung und insbesondere auch die aus digitalen Aktivitäten - etwa Filmen auf Abruf oder Online-Spielen - sprudelten.

   Die Erlöse im deutschsprachigen frei empfangbaren TV legten, getragen von höheren Einnahmen mit TV-Werbung, um 5 Prozent auf 511,2 Millionen Euro zu. Im Digital-Bereich stiegen die Umsätze um fast ein Drittel auf 149,2 Millionen Euro. Damit erwirtschaftet ProSiebenSat.1 mittlerweile 21,6 Prozent des Gesamtumsatzes mit digitalen Aktivitäten außerhalb der klassischen TV-Fernsehwerbung.

   Der Börse war dies alles nicht genug: Die Geschäftsentwicklung liege im Rahmen, allerdings wachse das Unternehmen vor allem in den weniger profitablen Sparten, monierten Analysten der DZ Bank. Die ProSieben-Aktie verlor gegen Mittag in einem sehr schwachen Markt 2,4 Prozent.

   Die Marktanteile der Senderkette bei den Zuschauern gingen in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Quartal geringfügig zurück. Angesichts der Konkurrenz durch die Fußballweltmeisterschaft, die auf anderen Sendern lief, ist das aber ein solides Ergebnis. Im zweiten Halbjahr sollen 15 neue Unterhaltungsshows, neue Episoden amerikanischer Krimiserien und die erstmalige Fernsehausstrahlung von Blockbuster-Kinofilmen mehr Menschen vor die Bildschirme locken.

   Bei Fernsehwerbung konnte der MDAX-Konzern seinen Anteil im wichtigsten Markt Deutschland auf 44,9 von 43,7 Prozent ausbauen. Auch in Österreich verzeichnete er leichte Zuwächse, in der Schweiz aber einen Rückgang. Doch der Fokus liegt auf Deutschland: "Wir sind sehr erfreut", sagte Konzernchef Thomas Ebeling. Der TV-Markt sei in einer sehr guten Verfassung.

   Das zeigt sich auch daran, dass für Fernsehwerbung in Deutschland immer noch das meiste Geld ausgegeben wird. Die Werbeausgaben summierten sich hierzulande im zweiten Quartal auf fast 7 Milliarden Euro. Davon entfielen 3,17 Milliarden auf das Fernsehen, fast 11 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

   Insgesamt legte das Unternehmen aus Unterföhring zwischen April und Juni beim Umsatz um 10,6 Prozent auf 691,1 Millionen zu. Das um Einmaleffekte bereinigte operative Ergebnis (recurring EBITDA) stieg um 4,8 Prozent auf 219,1 Millionen Euro. Unterm Strich verbuchte das TV-Unternehmen einen leichten Rückgang auf 89,4 von 90,7 Millionen Euro, was mit der Refinanzierung von Verbindlichkeiten sowie Wertberichtigungen auf Finanzbeteiligungen begründet wurde. Das um solche Effekte bereinigte Konzernergebnis legte dagegen zu, und zwar um 3,6 Prozent auf 108,1 Millionen Euro.

   Dieser Trend soll anhalten. Auch in das laufende dritte Quartal sei das Unternehmen positiv gestartet, so ProSiebenSat.1 und bestätigt dann auch die Jahresziele. Der Umsatz soll 2014 im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zulegen, und die um Sondereffekte bereinigten Kennziffern EBITDA und Konzernüberschuss über dem Vorjahresniveau liegen.

   Auch bei den längerfristigen Wachstumszielen sieht sich ProSiebenSat.1 auf Kurs. Bis 2015 soll der Umsatz verglichen mit dem Jahr 2010 um 800 Millionen Euro wachsen. Davon seien per Ende des zweiten Quartals schon gut 70 Prozent erreicht, teilte das Unternehmen mit.

   Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com

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   July 31, 2014 06:51 ET (10:51 GMT)

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