11.03.2015 16:43:30

UPDATE/Nowotny sieht EZB nicht in Währungskrieg

   --Nowotny: US-Geldpolitik ist noch viel expansiver

   --Nowotny: Wechselkursrückgang nur "substanzielle Nebenwirkung"

   (NEU: Äußerungen des OeNB-Gouverneurs aus der Podiumsdiskussion)

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)--EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny sieht die Europäische Zentralbank (EZB) nicht in einem Währungskrieg. Bei der Konferenz "The EZB and its watchers" sagte Nowotny in Frankfurt, die Bilanzsumme der EZB sei in den vergangenen Jahren gesunken, während die anderer großer Zentralbanken deutlich gestiegen sei. Der EZB gehe es lediglich darum, ihre Bilanz wieder auf die Größe von vor zwei Jahren zu bekommen, ihre Politik sei weniger expansiv als die der US-Notenbank. Zwar habe der Euro gegenüber dem Dollar "substanziell" abgewertet, doch handele es sich eher um eine "substanzielle Nebenwirkung". "Es wäre meiner Ansicht nach falsch, von einem Währungskrieg zu sprechen", sagte der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB).

   Nowotny machte zudem geltend, dass die realwirtschaftlichen Auswirkungen von Wechselkursänderungen oft überschätzt würden. "Wenn sie in dieser globalisierten Welt keine technologisch wettbewerbsfähigen Exporteure haben, wird ihnen eine Abwertung ihrer Währung nicht viel nützen", sagte er.

   Der Euro kostet am Mittwoch erstmals seit zwölf Jahren weniger als 1,06 US-Dollar. Grund ist die inzwischen bestätigte Erwartung der Finanzmartktteilnehmer, dass die EZB ein Programm der quantitativen Lockerung (QE) auflegen würde, während die US-Notenbank ihr drittes QE-Programm inzwischen gestoppt hat und ihre Zinsen im laufenden Jahr anheben dürfte. Der EZB-Rat hat am Montag mit dem Ankauf öffentlicher Anleihen begonnen. Das Programm hat ein monatliches Volumen von 60 Milliarden Euro und soll mindestens bis September 2016 dauern.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/raz

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   March 11, 2015 11:13 ET (15:13 GMT)

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