24.05.2016 20:24:50

UPDATE/Monsanto lehnt Bayer-Offerte als zu niedrig ab

   -- Monsanto: Finanzielle und regulatorische Risiken nicht ausreichend berücksichtigt

   -- Monsanto aber weiter offen für Gespräche mit Bayer

   -- Bayer will Reaktion von Monsanto nun prüfen

   (NEU: weitere Details)

   Von Jacob Bunge

   NEW YORK (Dow Jones)--Der US-Saatgutkonzern Monsanto hat die Offerte über 62 Milliarden US-Dollar von Bayer als zu niedrig zurückgewiesen. Das Angebot aus Deutschland sei finanziell nicht angemessen und bewerte Monsanto deutlich zu niedrig, teilte das US-Unternehmen am Dienstag mit. Monsanto sei aber offen für weitere, konstruktive Gespräche mit der Bayer AG. Dabei könne geprüft werden, ob ein Deal erreicht werden könne, der im Interesse beider Seiten wäre.

   Bayer hatte diese Woche Details zur Offerte für Monsanto vorgelegt. In einem reinen Barangebot will der Leverkusener Konzern Monsanto für 122 US-Dollar je Aktie übernehmen. Monsanto hatte vergangene Woche die Offerte bereits als "unerbeten" eingestuft.

   Die Ablehnung von Monsanto, die weitgehend erwartet worden war, wird den Druck auf Bayer erhöhen, das Angebot nachzubessern. Einige Monsanto-Investoren bewerteten die Offerte von Bayer zuletzt als Anfangsgebot.

   In Deutschland warnten unterdessen einige Investoren in den vergangenen Tagen den DAX-Konzern vor einer Übernahme des US-Konzerns. Bayer würde sich dadurch zu hoch verschulden, zudem würde sich das Unternehmen zu stark im Agrargeschäft engagieren. Es gab aber auch Fürsprecher für die Megaübernahme, auch unter den Bayer-Aktionären. Analysten werteten den Vorstoß von Bayer vielfach als strategisch sinnvoll.

Monsanto fordert höheres Angebot "Wir glauben an die erheblichen Vorteile, die eine integrierte Strategie den Landwirten und der breiteren Gesellschaft bieten können, und wir haben das Geschäft von Bayer lange Zeit geschätzt", erklärte Monsanto-Chef Hugh Grant am Dienstag. Monsanto werde aber bei dem derzeitigen Angebot "deutlich unterbewertet". Zudem werde nicht ausreichend auf Risiken bei der Finanzierung oder möglichen Gegenwind Seitens der Regulierer eingegangen.

   Wie es nach der Abfuhr des Rivalen nun weiter geht, ist offen. Der Monsanto-Board hat jedenfalls keine Frist für weitere Gespräche gesetzt. Daher dürfte der Leverkusener Konzern nun wieder am Drücker sein und auf den US-Saatgutriesen zugehen.

   Ein Bayer-Sprecher sagte zunächst, dass man die Reaktion von Monsanto nun prüfen werde.

   Ein Zusammenschluss der beiden Unternehmen würde den größten Agrochemiekonzern der Welt hervorbringen, mit Umsätzen von 67 Milliarden US-Dollar im Jahr. Sollte ein Zusammenschluss tatsächlich zustande kommen, würde sich der Schwerpunkt von Bayer deutlich in Richtung Agrarwirtschaft verschieben. Während dieser Geschäftsbereich bei Bayer gegenwärtig etwa 22 Prozent ausmacht, könnten es mit Monsantos rund 40 Prozent werden.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/DJN/kla/sha

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   May 24, 2016 13:54 ET (17:54 GMT)

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