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11.12.2009 16:30:11

UPDATE: MAN-Interimschef Pachta-Reyhofen führt Konzern dauerhaft

(NEU: Details zur Schmiergeldaffäre)

Von Katharina Becker Dow Jones NEWSWIRES MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Nutzfahrzeug- und Maschinenbauer MAN soll auch künftig von Georg Pachta-Reyhofen geführt werden. Der bislang kommissarische Chef soll ab Januar 2010 Vorstandssprecher der MAN SE werden, wie der Münchener DAX-Konzern am Freitag nach einer Sitzung des Aufsichtsrates mitteilte. Pachta-Reyhofen soll zugleich die wichtigste Konzerntochter MAN Nutzfahrzeuge leiten.

   Zudem wurde Frank Lutz als stellvertretender Vorstand für den Bereich Finanzen in den Konzernvorstand berufen. Klaus Stahlmann, der bisher die Kompressoren- und Turbinentechnologie-Tochter MAN Turbo leitete, soll ab dem kommenden Jahr für den fusionierten Teilkonzern MAN Diesel & Turbo verantwortlich sein. Er vertritt die Sparte auch im Konzernvorstand.

   Die MAN-Führungsmannschaft war im Zuge der Schmiergeldaffäre fast geschlossen zurückgetreten. Ende November übernahm der bisherige Vorstandsvorsitzende Hakan Samuelsson die Verantwortung für den Schmiergeldskandal, auch wenn gegen ihn persönlich keine Vorwürfe vorliegen. Den Posten übernahm kommissarisch der Chef der Dieselmotoren-Sparte, Pachta-Reyhofen. Nur wenige Tage später räumten auch Finanzvorstand Karlheinz Hornung und Nutzfahrzeugchef Anton Weinmann ihre Posten. Am Freitag legten zudem der Öl & Gas-Vorstand von MAN Turbo, Gerhard Reiff, und der Controlling-Vorstand der Tochter, Stephan Funke, ihre Posten nieder.

   Die Münchener Staatsanwaltschaft ermittelte seit Mai dieses Jahres wegen des Verdachts, dass der Konzern den Verkauf von Lastwagen und Bussen mit Bestechungsgeldern angekurbelt habe. Die Affäre kostete rund 20 Top-Manager, Führungskräfte und Mitarbeiter den Job. Die von der Staatsanwaltschaft München auf 151 Mio EUR festgesetzte Strafe akzeptierte MAN am Donnerstag und überwies den Betrag an den Freistaat Bayern.

   MAN einigte sich zudem mit dem Fiskus und zahlte rund 20 Mio EUR Steuern nach, wie der Konzern weiter mitteilte. Die rund 70 Anwälte, Steuerexperten und Wirtschaftsprüfer hätten Schmiergeldzahlungen von insgesamt 51,6 Mio EUR in den vergangenen zehn Jahren aufgedeckt, wie es in dem Abschlussbericht hieß. Rund 80 Verdachtsfälle seien an die Staatsanwaltschaft übergeben worden. Das umstrittene Provisionssystem wurde inzwischen abgeschafft.

Webseite: www.man.eu

-Von Katharina Becker, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 112, katharina.becker@dowjones.com

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   December 11, 2009 09:58 ET (14:58 GMT)

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