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21.03.2014 21:57:33

UPDATE: MÄRKTE USA/Wall Street gibt Verfallgewinne komplett wieder ab

   (NEU: US-Rentenmarkttabelle)

   Von Florian Faust

   Zum Wochenausklang hat der Verfall an der Wall Street Wirkung gezeigt. Hatten zu Handelsbeginn noch das Verfallen von Termingeschäften und Optionen auf die Indizes für deutliche Aufschläge gesorgt, lief dieser Effekt im späten Geschäft aus. Die Aktienindizes drehten ins Minus, wobei Händler echten Verkaufsdruck aber verneinten. Denn die bittere "Zinspille" der US-Notenbank war endgültig verdaut. Die Anleger hatten ihren Frieden damit gemacht, dass Zinserhöhungen etwas früher als bislang erhofft kommen werden. Letztlich ist die Geldpolitik ein Spiegelbild der Konjunkturentwicklung - und die hatte in jüngster Zeit verstärkt Kaufsignale am Aktienmarkt ausgesendet. Dies ließ sich vor allem am marktbreiten S&P-500 ablesen, der auf ein Allzeithoch kletterte.

   Der S&P-500 fiel nach Erklimmen des Rekordstandes von 1.884 Punkten zurück auf 1.866, was einem Abschlag zum Vortag von 0,3 Prozent entsprach. Der Dow-Jones-Index kam ebenfalls deutlich zurück und verlor am Ende 0,2 Prozent auf 16.303 Punkte. Der Nasdaq-Composite sank um 1,0 Prozent und damit etwas stärker als die übrigen Indizes. Hier bremste die Schwäche einiger Biotechnologietitel - vor allem aber der Kurseinbruch bei Symantec von knapp 13 Prozent. Die Softwareschmiede hatte überraschend die Entlassung von CEO Steve Bennett angekündigt. Umgesetzt wurden 1,98 (Vortag: 0,63) Milliarden Aktien. Die Umsatzspitze führten Händler auf den Verfall zurück. Dabei standen 1.822 (1.540) Kursgewinnern 1.300 (1.571) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 91 (105) Titel.

   "Es war bislang eine gute Woche für Aktien. Die jüngsten US-Daten fielen wirklich gut aus und untermauerten die Überzeugung, dass die zwischenzeitliche Schwächeperiode dem Wetter zuzuschreiben war", sagte Marktstratege Paul Zemsky von ING Investment Management. Positiv wurde das Ergebnis des Bankenstresstests der US-Notenbank gewertet. Diesen hatten 29 der 30 größten Banken des Landes bestanden. Lediglich die Regionalbank Zions Bancorp fiel durch, die Aktie gab 5,3 Prozent nach. Die Äußerungen von Vertretern der Federal Reserve wurden indes lediglich zur Kenntnis genommen, denn US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen hatte bereits am Mittwochabend die Katze aus dem Sack gelassen.

   Marktbeobachter sahen indes die Wall Street als möglichen Profiteur des fortgesetzten Kapitalabflusses aus Russland. "Wir sind untergewichtet in russischen Vermögenswerten - völlig raus. Das waren wir bereits vor der Krimkrise, aber alles, was seitdem in der Ukraine passiert ist, ist wirklich schlecht", sagte Rentenportfolioverwalter Paul McNamara von GAM.

   Die Goldpreiserholung geriet im späten US-Handel ins Stocken. Die Feinunze ging im späten Geschäft bei 1.334 Dollar um und damit unter dem Tageshoch von 1.343 Dollar. Zuletzt war diese mit 1.321 Dollar auf das niedrigste Niveau seit Ende Februar gerutscht. "Nach den starken Abgaben zuletzt kommt es zu einer technischen Erholung", so ein Analyst. Am Devisenmarkt kämpfte der Euro im späten US-Handel nach dem jüngsten Einbruch wieder der Marke von 1,38 Dollar. Mit den Yellen-Aussagen und dem in der Folge steigenden Dollar war der Euro bis auf knapp 1,3750 Dollar zurückgefallen.

   Am US-Rentenmarkt stiegen die Notierungen, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel um 3 Basispunkte auf 2,75 Prozent. Nach dem Renditesprung am Mittwoch sprachen Händler von einer technischen Gegenbewegung. Die Äußerungen des Tages aus dem Kreise der Fed ließen die Befürchtungen zügiger Zinsanhebungen weiter sinken. Am Ölmarkt stieg der nun führende Mai-Kontrakt für ein Barrel der US-Sorte WTI um 0,6 Prozent auf 99,46 Dollar. Die weiterhin hohe geopolitische Bedrohung stütze tendenziell den Ölpreis. Sollte es zu schärferen Sanktionen gegenüber Russland kommen, könnte russisches Öl von den westlichen Märkten verschwinden, hieß es. Rohöl der europäischen Referenzsorte Brent verteuerte sich um 0,4 Prozent auf 106,92 Dollar.

   Am Aktienmarkt fielen Nike um 5,1 Prozent. Der Sportartikelhersteller verdiente im dritten Quartal zwar mehr als erwartet. Doch der Ausblick wurde von Analysten negativ aufgenommen. Die Titel des Juweliers Tiffany verloren nach Vorlage schwacher Geschäftszahlen 0,5 Prozent, der angekündigte Aktienrückkauf verhinderte Schlimmeres. Unwired Planet schnellten um 49,2 Prozent empor, nachdem sich der chinesische Rechnerkonzern Lenovo Teile des Patentportfolios gesichert hatte. Nach einer angehobenen Unternehmensprognose legten CommScope im Ausrüstersektor für Telekommunikation um 10,1 Prozent zu.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.302,70 -0,17 -28,35 S&P-500 1.866,40 -0,30 -5,61 Nasdaq-Comp. 4.276,79 -0,98 -42,50 Nasdaq-100 3.653,07 -1,11 -40,90

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.20 Uhr Do, 17.32 Uhr EUR/USD 1,3793 0,07% 1,3783 1,3782 EUR/JPY 140,9140 -0,10% 141,0586 141,1491 EUR/CHF 1,2174 0,01% 1,2173 1,2177 USD/JPY 102,1550 -0,18% 102,3410 102,4190 GBP/USD 1,6493 -0,03% 1,6497 1,6512

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-jähr. 99 21/32 unv. 0,429% unv. 3/4% 3-jähr. 99 18/32 unv. 0,899% unv. 1 1/2% 5-jähr. 99 glatt unv. 1,709% unv. 2 3/8% 7-jähr. 98 5/32 + 2/32 2,289% -1,0 BP 2 3/4% 10-jähr. 100 1/32 + 8/32 2,746% -2,9 BP 3 3/4% 30-jähr. 100 9/32 +30/32 3,609% -5,2 BP === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   March 21, 2014 16:26 ET (20:26 GMT)

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