07.03.2013 18:04:30
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UPDATE: Kartellamt hegt Wucher-Verdacht gegen Fernwärme-Versorger
-- Bundeskartellamt eröffnet Verfahren gegen sieben Fernwärme-Versorger
-- Behörde sieht begründeten Anfangsverdacht auf Preishöhenmissbrauch
-- Auch Töchter von E.ON und RWE sind betroffen
-- Sprecher der Unternehmen weisen Verdacht zurück
(NEU: Stellungnahmen von RWE- und E.ON-Tochtergesellschaften)
Von Hendrik Varnholt
Das Bundeskartellamt verdächtigt sieben Fernwärme-Versorger, ihren Kunden überhöhte Preise zu berechnen. Wie die Wettbewerbsbehörde mitteilte, erzielen die betroffenen Unternehmen in einigen Versorgungsgebieten Erlöse, die deutlich über dem Branchendurchschnitt liegen. Es bestehe deshalb ein begründeter Anfangsverdacht auf Preishöhenmissbrauch, berichtete das Bundeskartellamt weiter.
"Fernwärmekunden haben lediglich vor der erstmaligen Entscheidung für ein bestimmtes Heizsystem die Auswahl zwischen verschiedenen Versorgungswegen", begründete der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, die Untersuchung laut einer Mitteilung.
Die Behörde führt das Verfahren nach eigenen Angaben auch gegen Tochtergesellschaften der DAX-Konzerne E.ON und RWE. Ein Sprecher der E.ON Hanse AG, der Mutter des betroffenen Unternehmens E.ON Hanse Wärme, führte Preisunterschiede auf die unterschiedlichen Strukturen der Fernwärmenetze zurück. Er sagte, E.ON Hanse halte den Verdacht, der sich auf 2 von 140 von dem Unternehmen betriebenen Netze beziehe, für unbegründet. Ein Sprecher der RWE Vertrieb AG wies den Verdacht gegen das Konzernunternehmen RWE Energiedienstleistungen zurück. Er sagte, die eigenen Preise seien marktgerecht.
Die Wettbewerbshüter hatten die Erlöse der Fernwärme-Unternehmen als Teil einer Sektoruntersuchung für die Jahre 2007 und 2008 erhoben. Von den verdächtigen Versorgern und acht Vergleichsunternehmen will das Bundeskartellamt nun auch Daten aus den Jahren 2010 bis 2012 anfordern. Die Behörde wies darauf hin, dass die Bedingungen in den Versorgungsgebieten Unterschiede bei den Preisen und Erlösen unter Umständen rechtfertigen.
Kontakt zum Autor: hendrik.varnholt@dowjones.com
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March 07, 2013 11:33 ET (16:33 GMT)
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