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27.06.2016 15:24:51

UPDATE/K+S-Gewinn bricht im zweiten Quartal deutlich ein

   --Unzureichende Entsorgungsmöglichkeiten bremsen Produktion

   --Niedrigere Durchschnittspreise für Kali lasten auf Gewinn

   (NEU: Weitere Details, Händlerstimme)

   Von Heide Oberhauser-Aslan und Stefanie Haxel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Düngemittel- und Salzkonzern K+S muss im zweiten Geschäftsquartal einen massiven Einbruch seines operativen Gewinns verkraften. Das EBIT I erreichte gerade mal rund 10 Millionen Euro, wie die K+S AG mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte der DAX-Konzern noch ein EBIT I von 179,2 Millionen Euro erzielt. Investoren sind verunsichert, die K+S-Aktie verliert kurz nach der Gewinnwarnung rund 9 Prozent an Wert. Die Talfahrt setzte sich fort, das Papier notiert am Nachmittag 11,8 Prozent schwächer.

   Probleme drücken den Konzern gleich an mehreren Stellen. So kämpft das Unternehmen inzwischen mit deutlich niedrigeren Durchschnittspreisen im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte. Im ersten Quartal des Jahres lag der Durchschnittspreis, den K+S für seine Kali- und Magnesiumprodukte erzielte, bei 272,40 Euro je Tonne. Dieser Preis sei im zweiten Quartal nicht erreicht worden, heißt es aus dem Unternehmen.

   Der Geschäftsbereich Salz leidet unter geringeren Voreinlagerungen von Auftausalz, weil es nach wie vor hohe Bestände gibt, insbesondere in Nordamerika. Zudem wird K+S stark belastet von unvorhergesehen hohen Produktionsausfällen. Weil K+S im Werk Werra keine ausreichenden Entsorgungsmöglichkeiten für Salzabwässer hatte, musste der Konzern im April vorübergehend Kurzarbeit einführen. Bisher waren davon in der Spitze rund 1.000 Mitarbeiter betroffen.

Eingeschränkte Abfallentsorgung belastet Zur Zeit kann K+S dank einer Übergangserlaubnis salzhaltige Abwässer nur eingeschränkt versenken. Wenn die Werra nicht ausreichend Wasser führt, um die anfallenden Abfälle entsorgen zu können, muss K+S die Produktion stoppen. Die Prüfung der von K+S im April 2015 beim Regierungspräsidium Kassel beantragten Fortsetzung der Versenkung bis Ende 2021 werde aus heutiger Sicht weiter andauern, erklärte das Unternehmen. K+S war ursprünglich davon ausgegangen, dass der Abschluss der fachlichen Prüfung im Sommer 2016 erfolgen wird.

   K+S rechnet damit, dass vor allem mit Beginn der niederschlagsärmeren Monate Produktionseinschränkungen an einzelnen Standorten des Verbundwerkes Werra unvermeidbar sein werden. Seit Beginn des Jahres musste K+S an den betroffenen Standorten die Produktion an zu 49 Tagen einstellen. Daraus habe zum Ende des zweiten Quartals eine Minderproduktion von mehr als 400.000 Tonnen resultiert. Sie könne aus heutiger Sicht nicht aufgeholt werden, hieß es. K+S schließt daher in den kommenden Monaten Lieferengpässe nicht aus.

Konzern sucht neue Lösungen zur Entsorgung Dies sei ein enttäuschendes zweites Quartal für K+S, erklärte Konzern-Chef Norbert Steiner. Auch die Produktionseinschränkungen hätten deutliche Spuren hinterlassen. Um weitere Auswirkungen im Verlauf des Jahres zu minimieren, arbeite der Konzern intensiv auch an unkonventionellen Lösungen, erklärte der Manager weiter. So prüft das Unternehmen derzeit intensiv die Realisierung zusätzlicher Maßnahmen zur Abwasserentsorgung. Dabei denkt der Konzern an die temporäre Entsorgung im Umfeld der Standorte mit entsprechenden Lkw- und Bahntransporten. Darüber hinaus werde die Prüfung der Speicherung von Salzabwässern unter Tage intensiv vorangetrieben, hieß es.

   Den vollständigen Halbjahresfinanzbericht veröffentlicht K+S am 11. August 2016.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/hoa/bam

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