06.05.2008 08:42:00
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UPDATE: Hypo Real Estate verzeichnet im 1Q Ergebniseinbruch
Dow Jones NEWSWIRES
MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Immobilien- und Staatsfinanzierer Hypo Real Estate AG (HRE) hat wegen zusätzlicher Abschreibungen auf strukturierte Finanzprodukte und der Ausübung einer Wandelanleihe im ersten Quartal einen Gewinneinbruch verzeichnet. Das Ergebnis vor Steuern fiel von Januar bis März auf 6 Mio EUR, teilte das DAX-Unternehmen am Dienstag mit, teilte das DAX-Unternehmen am Dienstag mit. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten mit 9 Mio EUR gerechnet.Marktteilnehmer sprachen von gemischten Zahlen. Das Handelsergebnis sei schwach, auch das Neugeschäft aus dem gewerblichen Bereich enttäusche. Dagegen sei das Nettoergebnis mit 135 Mio EUR stark ausgefallen. Insgesamt seien die Zahlen schwer einzuschätzen. Die Stimmung dämpfen könnte außerdem der Ausblick, der "schwammig" klinge.
Nach Einschätzung von Konrad Becker, Analyst bei Merck Finck, sind die Zahlen differenziert zu betrachten. Das "Gestern" sei geprägt durch Abschreibungen auf das Altgeschäft. Mit diesen Lasten sei im Vorfeld allerdings gerechnet worden und sie stellen dem Analysten zufolge damit keine große Überraschung dar. Ein bereinigtes Vorsteuerergebnis von 6 Mio EUR sei auf Dauer sicherlich nicht akzeptabel.
Der Blick auf das "Morgen" bei der Hypo Real Estate mache allerdings Hoffnung. Auf den ersten Blick laufe das Neugeschäft gut. Auch die Margen, die im momentanen Marktumfeld erzielt würden, seien vielversprechend. Bei der Staatsfinanzierung konnte eine Marge von 42 Basispunkten (BP) erzielt werden. In diesem Bereich liege die Spanne normalerweise bei 20 bis 25 BP. Auch im Bereich Immobilienfinanzierung falle die Marge mit 130 BP überdurchschnittlich aus.
Die Ertragsentwicklung durch das Neugeschäft werde momentan noch durch die eingeschränkte Volumina begrenzt. Becker ist zuversichtlich, dass Hypo Real Estate den Widerspruch zwischen "Gestern" und "Morgen" auflösen wird. Mit dem Ende der Abschreibungen auf die Altlasten steuere der Finanzierer auf eine erstarkter Profitabilität zu.
"Die ersten drei Monate 2008 waren für unsere Branche sicherlich das schwierigste Quartal seit vielen Jahren", sagte der HRE-Vorstandsvorsitzende Georg Funke. "Die Belastungen dürften nicht den Blick dafür verstellen, dass das operative Geschäft in unseren Kerngeschäftsfeldern zufriedenstellend und teilweise erfreulich verlaufen ist." Wegen der volatilen Märkte sei es derzeit jedoch nicht möglich, konkrete Aussagen über den weiteren Geschäftsverlauf 2008 zu treffen.
Die operativen Erträge lagen in den ersten drei Monaten 2008 mit 184 Mio EUR deutlich unter Vorjahr (498 Mio EUR). Der Rückgang sei vor allem auf das Handels- und Finanzanlageergebnis zurückzuführen, in denen sich die Auswirkungen der aktuellen Marktverwerfungen widerspiegelten.
Die Position Zinsüberschuss und ähnliche Erträge sank um 40 Mio auf 299 (339) Mio EUR. Der Rückgang ist auf zwei Ursachen zurückzuführen: Zum einen enthält der Zinsüberschuss weniger Einmalerträge als im Vorjahreszeitraum, zum anderen wurde der Zinsüberschuss des laufenden Quartals durch die mittlerweile geschlossene Zinspositionierung der DEPFA belastet.
Der Provisionsüberschuss belief sich auf 35 (54) Mio EUR. Das Ergebnis spiegelt das geringere Neugeschäft in der Immobilienfinanzierung und geringere Erträge aus dem Asset Management wider.
Im Handelsergebnis (minus 98 Mio EUR nach 28 Mio EUR im Vorjahr) und im Finanzanlageergebnis (minus 29 Mio EUR, Vj plus 77 Mio EUR) sind negative erfolgswirksame Bewertungsveränderungen auf das Konzernportfolio an Collateralized Debt Obligations (CDOs) in Höhe von zusammen 175 Mio EUR enthalten. Die erfolgswirksame Abwertung dieser Bestände spiegelt die im ersten Quartal nochmals deutlich erhöhten Risikoaufschläge infolge der Krise an den Kapital- und Finanzierungsmärkten wider.
Die Abwertung entspreche rund 10% des am 31. Dezember 2007 ausgewiesenen Bestands an amerikanischen und europäischen CDOs. Die im Jahr 2007 erfolgswirksam gebildete Modellreserve in Höhe von 90 Mio EUR für Unsicherheiten bei den getroffenen Annahmen und Schätzungen besteht weiterhin fort.
Die Kreditrisikovorsorge lag im ersten Quartal mit 33 (34) Mio EUR leicht unter dem Vorjahreswert. Wie im Vorjahreszeitraum musste bei der Depfa keine neue Kreditrisikovorsorge gebildet werden.
Der Verwaltungsaufwand lag mit 145 Mio um 15 Mio EUR unter dem Wert im Vorjahresquartal. Der Saldo übrige Erträge/Aufwendungen beinhaltet mit 184 Mio EUR einen Effekt aus der Pflichtwandelanleihe zur Teilfinanzierung des DEPFA-Erwerbs.
Webseite: http://www.hyporealestate.com
-Von Peter Herkenhoff, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 116, peter.herkenhoff@dowjones.com DJG/phe/mim (END) Dow Jones Newswires
May 06, 2008 02:41 ET (06:41 GMT)
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