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16.04.2014 21:58:31

UPDATE: Hapag-Lloyd und CSAV machen Zusammenschluss perfekt

   -- Hapag-Lloyd und CSAV fusionieren zur viertgrößten Reederei

   -- Börsengang für 2015 geplant

   -- Reedereien erhoffen sich Synergien von mindestens 300 Mio USD im Jahr

   (NEU: Aussagen TUI)

   Von Christine Benders-Rüger und Matthias Goldschmidt

   Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd und der chilenische Wettbewerber Compania Sud Americana de Vapores (CSAV) haben ihren Zusammenschluss unter Dach und Fach gebracht. Die beiden Firmen haben am Mittwoch einen bindenden Vertrag über die Zusammenlegung des Containergeschäftes von CSAV mit dem Hapag-Lloyd-Konzern geschlossen, wie die Hamburger Reederei mitteilte. Die beiden fusionieren nun zur weltweit viertgrößten Reederei in der Containerschifffahrt.

   Der Fusion wird Synergieeffekte schaffen, die beide Gesellschaften angesichts eines unter Überkapazitäten leidenden Marktes gut gebrauchen können. Die CSAV wird durch die chilenische Unternehmerfamilie Luksic kontrolliert, einer der reichsten Familien des Landes. Hapag-Lloyd und CSAV hatten im Januar eine Absichtserklärung für eine Fusion unterzeichnet. Hapag-Lloyd gehört zu 37 Prozent der Stadt Hamburg und zu 28 Prozent dem Transportunternehmer Klaus-Michael Kühne. Die TUI AG hält eine Beteiligung von 22 Prozent.

   TUI-Vorstandschef Fritz Joussen zeigte sich in einer Mitteilung an das Management sehr zufrieden mit dem Abschluss. Der Touristikkonzern hat damit nämlich den angestrebten Komplettausstieg aus Hapag-Lloyd vor Augen. CSAV wird in einem ersten Schritt ihr Containergeschäft bei Hapag-Lloyd einbringen und damit zunächst einen Anteil von 30 Prozent an den Hamburgern übernehmen. Der Anteil der TUI wird dadurch auf 15 Prozent sinken. An der dann beschlossenen Kapitalerhöhung im Volumen von 370 Millionen Euro wird sich CSAV mit einem Betrag von 259 Millionen Euro beteiligen, TUI jedoch nicht mitziehen. Dadurch wird die Beteiligung der Hannoveraner weiter auf 13,9 Prozent sinken, der Anteil der Chilenen auf 34 Prozent steigen.

   Eine weitere Kapitalerhöhung in Höhe von 370 Millionen Euro wird im Rahmen eines geplanten Börsenganges von Hapag-Lloyd stattfinden. Wie Joussen schreibt, hat man sich mit anderen Anteilseignern der Hapag-Lloyd verbindlich darauf verständigt, 2015 das neu formierte Unternehmen an die Börse zu bringen, wobei TUI beim Verkauf der Aktien Priorität genießt. Auch schon vor dem IPO habe TUI das Recht, die Anteile in Form eines Private Placements oder durch Verkauf an Einzelinvestoren zu veräußern.

   Die erwarteten Erlöse aus dem Beteiligungsverkauf fließen nicht in das laufende Programm oneTUI ein. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2014/15 will TUI ein bereinigtes EBITA von rund 1 Milliarde Euro erwirtschaften und den Netto-Cash-Flow auf 100 Millionen Euro steigern. Erlöse aus dem Hapag-Lloyd-Verkauf kämen obenauf.

   Der Konsolidierungsdruck in der Containerschifffahrt ist hoch. Die Frachtraten sind erheblich gesunken und die Weltwirtschaft wächst in einem geringeren Tempo als erwartet. CSAV ist die Nummer 16 der weltweiten Schifffahrt, Hapag-Lloyd rangiert auf Platz fünf. Beide Reedereien passen gut zueinander: Hapag-Lloyd ist stark im Schiffstransport zwischen Europa und Asien sowie Nordamerika vertreten, CSAV hat den Schwerpunkt auf Verbindungen von und nach Lateinamerika gelegt. Dort ist die Reederei mit Abstand das größte Schifffahrtsunternehmen.

   Die Partner erhoffen sich durch den Zusammenschluss jährliche Synergien in Höhe von mindestens 300 Millionen US-Dollar im Jahr. Die können sie gut gebrauchen, denn im Laufe des Jahres werden ihre größten Konkurrenten, die Containerriesen Maersk Line, CMA-CGM und Mediterranean Shipping noch mächtiger werden: Die drei größten Reedereien der Welt schmieden eine Dreierallianz. Diese würde dann die Hälfte des gesamten Containerverkehrs auf den wichtigen Routen von Asien nach Europa sowie über den Atlantik und Pazifik kontrollieren.

   Der Hapag-Lloyd-Aktionär TUI hatte im letzten September angekündigt, dass ein Börsengang von Hapag-Lloyd im Herbst nächsten Jahres möglich sein könnte. Der Reisekonzern, dem 22 Prozent an der Reederei gehören, hat bis Ende 2014 ein vertragliches Recht, einen IPO von Hapag-Lloyd anzustoßen.

   Mitarbeit: Costas Paris.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   April 16, 2014 15:26 ET (19:26 GMT)

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