EURO STOXX
07.03.2013 14:54:30
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UPDATE: Hannover Rück belohnt Aktionäre mit Dividendenbonus
--Hannover Rück stellt sich auf längere Phase mit niedrigen Zinsen ein
--Für 2012 Dividende von 2,60 Euro je Aktie plus 0,40 Euro Bonus geplant
--Dividende von 2,60 Euro je Aktie ist Ausgangsbasis für 2013
(Durchgehend neu)
Von Alexandra Edinger
Die Hannover Rück hat im vergangenen Jahr den höchsten Gewinn in der Firmengeschichte erzielt und lässt daran auch ihre Aktionäre großzügig teilhaben. Satte 3 Euro Dividende inklusive Bonus zahlt der weltweit drittgrößte Rückversicherer, das ist ein Aufschlag von fast die Hälfte gegenüber dem Vorjahr. Allerdings wird die gute Stimmung etwas gedrückt, der Ausblick der Niedersachsen ist bisher noch vorsichtig.
Im vergangenen Jahr lief es bei der Hannover Rückversicherung AG, an der Talanx noch mit gut 50 Prozent die Mehrheit hält, ziemlich gut. Trotz der Schadensbelastung nach dem Wirbelsturm Sandy steigerte der Konzern den Gewinn um mehr als 40 Prozent auf 858,3 Millionen Euro und liegt damit sogar noch über den Markterwartungen. Im Vorjahr hatten noch erhebliche Belastungen aus vielen Naturkatastrophen den Gewinn gedrückt.
Da im vergangenen Jahr, abgesehen von Sandy, Großschäden ausgeblieben sind, wurden auch nur 85 Prozent des Schadenbudgets ausgeschöpft. Deswegen verbesserte sich bei dem Rückversicherer auch die Schaden-Kosten-Quote auf 95,8 Prozent von 104,3 Prozent im Vorjahr. Die Schaden-Kosten-Quote gibt Aufschluss darüber, ob ein Unternehmen im Kernversicherungsgeschäft profitabel ist. Quoten unter 100 sind gut, darüber zahlt der Konzern drauf.
Wesentlich besser lief es im vergangenen Jahr auch im Kapitalanlagegeschäft. Der Konzern erzielte hier trotz der allgemein niedrigen Zinsen eine Rendite von immerhin 4,3 Prozent - angepeilt waren lediglich 3,5 Prozent.
Aber gerade an dieser Stelle ist der Konzern jetzt vorsichtiger. Bei der Rendite hält Hannover Rück 2013 nur noch 3,4 Prozent für möglich. Angesichts der niedrigen Marktzinsen ist die Tendenz zudem fallend. "Wir müssen uns auf eine längere Zeit mit solch niedrigen Zinsen einstellen", erklärte Vorstandsmitglied Roland Vogel. Momentan könne der Konzern noch von älteren Papieren profitieren, die eine höhere Rendite abwerfen würden. Die Erträge aus der Neuanlage sind aber niedriger, erklärte Konzernchef Ulrich Wallin.
Der Entwicklung wirkt der Konzern - ähnlich wie der Branchenprimus Munich Re - mit Verlängerung der Laufzeiten und Umschichtungen, etwa von Bundesanleihen in höher verzinste Unternehmensanleihen entgegen. Außerdem ist Wallin überzeugt, dass sein Unternehmen die Rückgänge bei den Zinserträgen durch Erträge im Rückversicherungsgeschäft ausgleichen kann.
Angesichts der aber insgesamt etwas gedämpften Aussichten rechnet die Hannover Rück im laufenden Jahr nicht mit neuen Rekorden. Der Nettogewinn soll auf etwa 800 Millionen Euro sinken. "Genaue Schätzungen sind schwierig", erklärte Wallin. Schließlich lasse sich nicht vorhersagen, ob es in diesem Jahr wieder Naturkatastrophen geben werde. Das Großschadensbudget beläuft sich derzeit auf 625 Millionen nach 560 Millionen Euro im vergangenen Jahr.
Und auch bei der Dividende könnte es nächstes Jahr eine Enttäuschung für den ein oder anderen Anleger geben. Denn in der Ausschüttung von 3 Euro für das vergangene Jahr ist eine Sonderdividende von 0,40 Euro enthalten. Hannover Rück verfolge eine kontinuierliche Dividendenpolitik, erklärte Wallin - und fügte hinzu: Dafür sei die jetzt geplante Dividende von 2,60 Euro eine gute Ausgangsbasis.
Kontakt zur Autorin: alexandra.edinger@wsj.com
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March 07, 2013 08:24 ET (13:24 GMT)
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