17.02.2015 21:29:31
|
UPDATE: Griechenland will Verlängerung von Kreditprogramm beantragen
-- Athen will Verlängerung am Mittwoch beantragen
-- Verlängerung zielt nur auf Kreditabkommen ab, nicht auf das Hilfsprogramm
(NEU: Weitere Details, Hintergrund)
Von Matthew Dalton und Nektaria Stamouli
BRÜSSEL--Griechenland will im Streit mit seinen Euro-Partnern nun doch eine Verlängerung des Kreditprogramms beantragen. Ein Regierungsmitglied bestätigte, dass Athen am Mittwoch die Verlängerung formell beantragen wolle. Zuvor war das Vorhaben bereits aus Kreisen durchgesickert. Allerdings legt Griechenland offenbar großen Wert auf die Unterscheidung zwischen dem Kreditabkommen als solches und dem gesamten Hilfsprogramm.
Das Regierungsmitglied sagte, dass der Antrag für eine Verlängerung auf das Kreditabkommen abziele und nicht auf das Hilfsprogramm. Athen hatte zuvor bereits darauf hingewiesen, dass im Zuge des Hilfsprogramms Griechenland auch die harten Sparmaßnahmen umsetzen müsse, die von den Vorgängeregierungen akzeptiert worden seien. Die Grundlagen für eine Verlängerung des Kreditabkommens seien dagegen andere.
Der griechische Finanzminister geht unterdessen fest davon aus, dass sich sein Land mit dem Rest der Eurozone auf eine Verlängerung des laufenden 240 Milliarden Euro schweren Rettungsprogramms einigen kann. "Es ist meine wohlüberlegte Meinung, dass es einen Text geben wird, mit dem jeder zufrieden sein kann", sagte Yanis Varoufakis in einem Telefon-Interview.
Am Montagabend waren die Finanzminister der Eurozone bei ihrem Treffen in Brüssel noch ohne Ergebnis auseinandergegangen. Die Finanzminister fordern von Griechenland, bis Ende der Woche eine Verlängerung des Hilfsprogramms zu beantragen. Andernfalls würde Griechenland in weniger als zwei Wochen ohne finanzielle Hilfen dastehen, was ein Ausscheiden aus der Eurozone zur Folge haben dürfte.
Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras und Varoufakis haben die Auflagen des Hilfsprogramms der Eurozone und des Internationalen Währungsfonds bisher abgelehnt. Sie argumentieren, dass Griechenland mit dem Programm in eine "humanitäre Notlage" gestürzt sei. Die Gespräche mit seinen Amtskollegen aus der Eurozone beschrieb Varoufakis in dem Interview als "heftig".
Regierungen der Eurozone hatten zuletzt betont, dass es einen gewissen Spielraum gebe, einige Bedingungen des Hilfsprogramms zu ändern. Zunächst müsse Griechenland aber eine Verlängerung des Programms beantragen.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) machte am Dienstag in Brüssel klar, dass er sich weitere Hilfe für den pleitebedrohten Staat ohne Verpflichtung auf die verabredeten Auflagen nicht vorstellen könne. Damit eine Programmverlängerung vom Bundestag und anderen Parlamenten genehmigt werden könne, müsse Athen auch eine "klare, belastbare, glaubwürdige" Verpflichtung abgeben, "das Programm zu erfüllen".
Mitarbeit: Viktoria Dendrinou, Gabriele Steinhauser und Stelios Bouras
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/kla/raz
(END) Dow Jones Newswires
February 17, 2015 14:58 ET (19:58 GMT)- - 02 58 PM EST 02-17-15
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!